Interdisziplinäres Zentrum für Nierentumoren (IZN)
Leitung: Prof. Dr. med. Michael Staehler
Nierentumore lassen sich in 80% maligne und 20% benigne Veränderungen einteilen. Bei Diagnosestellung sind 40% der Patienten primär metastasiert, 40% der operierten Patienten werden im weiteren Verlauf der Erkrankung eine Metastasierung erleiden.
Die erfolgreichste Therapie von Nierentumoren ist die chirurgische Sanierung. Zudem ergeben sich systemische Therapieansätze mit Angiogeneseinhibitoren und Chemotherapeutika. Eine Reihe kleiner Raumforderungen lassen sich nur schwer präoperativ einer malignen oder benignen Entität zuordnen, so dass hier Schwierigkeiten in Diagnostik und Therapie bestehen.
Die systemische Behandlung alleine ist in der Regel nicht in der Lage, langfristig kurative Erfolge zu sichern. Daher können nur interdisziplinäre Konzepte mit systemischer Therapie, Metastasenchirurgie und weiterführender Diagnostik einen Vorteil für die Prognose der Patienten erbringen. Die Literatur ist sich dabei einig, dass interdisziplinäre, große Zentren auf universitärem Niveau mit strukturierter Zusammenarbeit der universitären Medizin in Krankenversorgung sowie Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Nierentumore mit einer in der Verbesserung genannten Prognose vergesellschaftet sind. Aufgabe des interdisziplinären Zentrums Nierentumore ist es daher, die Diagnostik, Therapie, Forschung und Lehre interdisziplinär zu optimieren.
Die betroffenen Patienten werden dabei zunächst in einer der durch das IZN repräsentierten Kliniken zur Untersuchung und Behandlung vorgestellt. Im weiteren Verlauf erfolgt eine umfangreiche Diagnostik, um ein individuelles Profil des jeweiligen Patienten zu erstellen. Die interdisziplinäre Regelversorgung ist über die konsiliarische Betreuung innerhalb der einzelnen Zentren realisiert. Durch die Zentrumsstruktur ist jedoch auch die direkte Anmeldung von Patienten zur umfassenden Diagnostik und Therapie durch externe Kollegen möglich und wird zunehmend genutzt. Dabei erfolgt die Beratung der Patienten auch in Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen (z. B. das Lebenshaus e. V.).