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Emotionale Resilienz als protektiver Faktor bei leichter kognitiver Störung
Studieninformation
Neurodegenerative Erkrankungen wie die Alzheimer Krankheit können zu einer Abnahme der kognitiven Leistungsfähigkeit führen. Manche Patienten zeigen jedoch erstaunlich gute Hirnleistung trotz bereits fortgeschrittener Alzheimer Pathologie, i.S. einer erhöhten Widerstandsfähigkeit oder „Resilienz“. Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass verschiedene Faktoren wie Bildung, geistige Aktivität, positive Emotion & Selbstwirksamkeitserleben erhöhte Resilienz fördern können. Eine Hypothese ist, dass solche Resilienz durch funktionelle Hirnmechanismen bedingt ist, die den negativen Einfluss vom pathologischen Gehirnveränderungen auf die Hirnleistung abschwächen bzw. teilweise kompensieren. Es ist daher von zentralem klinischem Interesse eben diese funktionellen Hirnmechanismen zu identifizieren die der Resilienz unterliegen um sie letztlich zu fördern und therapeutisch nutzbar zu machen.
Was sind die Ziele der Studie?
In mehreren Vorstudien konnten wir zeigen, dass besonders die Vernetzung des linken Stirnlappens hier eine zentrale Rolle bei der Kompensation von Hirnschaden zu spielen scheint (z.B. Franzmeier et al., Neurology, 2017; Brain, 2018; Alzheimers Res Ther, 2018; Neitzel et al., Neurology, 2019). In dieser Beobachtungsstudie wollen wir mittels Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) untersuchen, wie der linke Stirnlappen die Resilienz fördert. Das Ziel ist besser zu verstehen, wie das Gehirn Schaden kompensiert und so längerfristig leistungsfähig bleibt. Mittelfristig könnten die Ergebnisse helfen, kompensatorische Hirnmechanismen zu fördern um so die Hirnleistung trotz Schaden aufrecht zu erhalten.
Durchführung
Im Rahmen der Studie ist ein Untersuchungstermin - meist Donnerstags von ca. 9-14 Uhr - an unserem Institut geplant, bei dem eine ausführliche klinische und neuropsychologische Untersuchung durchgeführt werden soll. Neben der klinischen Untersuchung wird außerdem eine 1-stündige studienbedingte Magnet-resonanz-tomographie durchgeführt bei der die Studienteilnehmer eine Aufgabe zum räumlichen Gedächtnis durchführen. Zwischen allen studienbedingten Untersuchungen sind Pausen eingeplant, Verpflegung mit Getränken etc. während/zwischen den Untersuchungen wird zur Verfügung gestellt.
Wer kann an der Studie teilnehmen?
An der Studie kann prinzipiell jede Person ab einem Alter von 59 Jahren teilnehmen. Die primäre Fragestellung der Studie zielt auf Patienten mit leichten kognitiven Defiziten ab, darüber hinaus werden aber auch gesunde Probanden (sog. Kontrollgruppe) als Referenzkollektiv in die Studie eingeschlossen. Da die Magnet-resonanz-tomographie ein zentraler Bestandteil der Studie ist, ist es wichtig, dass alle Studienteilnehmer an dieser Untersuchung teilnehmen können. Aus Sicherheitsgründen kann die Magnet-resonanz-tomographie bspw. nicht bei Personen mit Herzschrittmacher, Neurostimulatoren oder gewissen Gefäßclips durchgeführt werden. Nähere Informationen hierzu erhalten sie gerne jederzeit von unserem Studienteam.
Ärztliche Leitung der Studie:
PD Dr. med. Katharina Bürger, Fachärztin für Psychiatrie Tel. 089-4400-46047, katharina.buerger@med.uni-muenchen.de
Wissenschaftliche Leitung der Studie:
Dr. Nicolai Franzmeier Tel. 089-4400-46162, nicolai.franzmeier@med.uni-muenchen.de
Prof. Dr. Michael Ewers
Tel. 089-4400-46221, michael.ewers@med.uni-muenchen.de