Hintergrund
Das Interdisziplinäre Schlaganfallzentrum München (ISZM) ist eine Initiative der an der Behandlung von Schlaganfallpatienten beteiligten Einrichtungen am LMU Klinikum. Es wurde 2006 als interdisziplinäre Organisationseinheit gegründet.
Die Möglichkeiten bei der Behandlung von Schlaganfallpatienten und Patienten mit zerebralen Gefäßerkrankungen haben sich grundlegend erweitert. Zu den wichtigsten Entwicklungen vergangenen Jahre zählen:
- Die Einführung von Stroke Units
- Die Etablierung der systemischen Thrombolyse beim ischämischen Schlaganfall.
- Die mechanische Rekanalisation von Gefäßverschlüssen
- Neue Behandlungsmethoden im Bereich der Interventionellen Neuroradiologie und Radiochirurgie
- Die Einführung neuer Medikamente zur Sekundärprävention von Schlaganfällen
Interdisziplinäre Behandlungsansätze gewinnen zunehmend an Bedeutung. Bei vielen Krankheitsbildern bestehen bereits heute alternative Behandlungsstrategien.
Personalisierte Behandlungsansätze rücken in den Vordergrund. Viele Schlaganfallpatienten weisen kardio-pulmonale Begleiterkrankungen auf, sind vorbehandelt oder stehen vor einem notwendigen Eingriff. Medikamentöse und interventionelle/operative Therapien müssen darauf abgestimmt und sorgfältig geplant sein. Durch die enge Einbindung von Kardiologen, Neuroanästhesisten und anderen Fachdisziplinen wird diesen Erfordernissen Rechnung getragen.
Die Weiterentwicklung im Bereich interventioneller und radiochirurgischer Verfahren und die Erprobung von neuen Therapiestrategien ist voll im Gang. Beispiele hierfür sind die die Rekanalisationsbehandlung mit neuen Kathethersystemen, die endovaskuläre Therapie bei Sinusvenenthrombose, die Vasospasmusbehandlung über intraarterielle Verweilkatheter und die Behandlung von Angiomen mittels Cyberknife.
Um die Entwicklung innovativer Therapiestrategien nachhaltig voranzutreiben sind Qualitätskontrollen und prospektive klinische Studien essentiell. Das Arbeitsprogramm des Interdisziplinären Schlaganfallzentrums München (ISZM) wurde speziell hierauf ausgerichtet.
Neurovaskuläres Zentrum der DSG, DGNC und DGNR
Das Interdisziplinäre Schlaganfallzentrum München ist seit Dezember 2012 von der Deutschen Schlaganfallgesellschaft (DSG), der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie (DGNC) und der Deutschen Neuroradiologischen Gesellschaft (DGNR) offiziell als Neurovaskuläres Zentrum anerkannt. Damit verbunden ist die Etablierung einer überregionalen Versorgungsstruktur durch Zusammenarbeit mit benachbarten Kliniken. Ziel ist eine optimierte Versorgung von Patienten mit Schlaganfall und anderen Neurovaskulären Erkrankungen.