Ärzte des King Faisal Specialist Hospital & Research Centre und Vertreter von Berlin Heart zu Besuch in München

Auf dem Bild sind zu sehen (v.l.): Dr. Abid Awan (Kinderherzchirurg), Dr. Mansour Al Jufan, (Kinderkardiologe), Andreas Knieriem (Berlin Heart Vertrieb), Dr. Philipp Minol (Berlin Heart, Herzchirurg), Dr. Felix W. Tsai (Chef der Kinderherzzchirurgie King Faisal Hospital), Prof. Dr. Haas (Chef der Kinderkardiologie LMU München), Dr. Adel Aly (Anesthesist), Dr. Dimpna Albert-Broton (Kinderkardiologin), Dr. Reem Behiri (Kardiologische Intensiv)
Kürzlich fand ein bedeutendes Treffen statt, bei dem sich Prof. Haas mit Kollegen aus Saudi-Arabien und Vertretern von Berlin Heart austauschte. Im Fokus des Treffens stand die umfassende Intensivversorgung von Kindern mit dem Berlin Heart System, das lebensrettende Unterstützung für junge Patienten mit schweren Herzkrankheiten bietet.
Einige Kinder werden mit einer sogenannten univentrikulären Physiologie geboren, bei der ihnen im Gegensatz zu einem normalen Herz mit zwei Kammern entweder eine der Kammern fehlt oder nur eine funktionsfähige Herzkammer vorhanden ist. Um einen stabilen Körper- und Lungenkreislauf zu gewährleisten, werden bei diesen Kindern in mehreren Operationen der systemische und der pulmonale Kreislauf schrittweise voneinander getrennt.
Der letzte Operationsschritt ist die sogenannte Fontan-Operation, benannt nach dem französischen Herzchirurgen und Pionier Dr. Francis Fontan. Obwohl diese Operation lebensrettend ist, bleibt sie eine palliative Maßnahme. Aufgrund des unphysiologischen Blutkreislaufs kommt es bei Fontan-Patienten im Laufe der Zeit zu einer Verschlechterung der Herz- und anderer Organfunktionen, einem sogenannten Versagen des Fontan-Kreislaufs.
Um diese Patienten zu unterstützen, hat Berlin Heart die Excor-Venenkanüle entwickelt. Diese Kanüle ist eine spezifische Überbrückungslösung, die es ermöglicht, die teilweise sehr langen Wartezeiten auf ein Spenderherz zu überbrücken. Sie soll die Komplexität der Operation verringern, die subpulmonale Hämodynamik verbessern, die Erholung der Endorgane ermöglichen und damit die Mortalität und Morbidität auf der Warteliste reduzieren.
Das Team der Kinderherzchirurgie und der Kinderkardiologie des LMU Universitätsklinikum in München hat sich weltweit einen Namen gemacht, indem sie als erste diese innovative Fontan-Kanüle einsetzte. Die klinischen Fortschritte durch diese Kanüle werden im Rahmen einer prospektiven, internationalen, multizentrischen Registerstudie namens "RegiVe" ("Registry to assess the safety and feasibility of the subpulmonary support with the novel Venous Cannula in patients with failing/absence of the right heart") untersucht.
Saudi-Arabien, und insbesondere das King Faisal Specialist Hospital, hat eine große Anzahl von Kindern, die diesen Eingriff benötigen. Die saudischen Spezialisten zeigten großes Interesse an den Erfahrungen und dem Fachwissen der deutschen Ärzte. Durch den Austausch wollen die saudischen Mediziner die Versorgung ihrer Patienten verbessern. Sowohl Berlin Heart, als auch unsere Abteilung plant, die saudischen Ärzte bei der Umsetzung und Anwendung der Fontan-Kanüle zu unterstützen.
Das Meeting verdeutlicht eindrucksvoll, wie gemeinsamer Wissensaustausch und Kooperationen die weltweite Gesundheitsversorgung für Kinder verbessern können.