Hörstörungen/Pädaudiologie (Audiologisches Zentrum AUDIOMUC)
Unser Audiologisches Zentrum AUDIOMUC bietet Menschen jeden Lebensalters, die unter Hör-, Sprach, Stimm- oder Schluckstörungen leiden, wirksame Hilfe auf höchstem medizinischen Niveau. Patientinnen und Patienten mit Hörproblemen bzw. Sprach-, Stimm- oder Schluckstörungen finden im AUDIOMUC sowohl am Standort Großhadern als auch in der Münchener Innenstadt eine Anlaufstelle, an der spitzenmedizinische Kompetenz, individuelle Betreuung und bestmöglicher Service zusammenwirken.
Das AUDIOMUC ist so konzipiert, dass wir insbesondere den speziellen Bedürfnissen Hörbehinderter entgegenkommen können. Kinder wie Erwachsene erhalten hier eine umfassende Befunderhebung und individuelle Therapieempfehlungen, in denen sich neueste universitäre Forschung widerspiegelt.
Bei Bedarf werden im AUDIOMUC auch chirurgische Maßnahmen veranlasst, die wir im modernsten Operationszentrum Europas am Standort Großhadern mit größter Expertise durchführen. Auch logopädische, physikalische oder medikamentöse Behandlungen sowie eine fachkundige psychologische Begleitung gehören zu unserem umfassenden Leistungsspektrum.
Ein besonderer Schwerpunkt im AUDIOMUC ist die ganzheitliche Versorgung und lebenslange Nachbetreuung von Patientinnen und Patienten mit Hörhilfen und Hörimplantaten. Cochlea-Implantat-Trägern fühlen wir uns in besonderer Weise vepflichtet. Für sie halten wir an beiden Standorten die notwendige Kompetenz zur medizinischen Langzeitbetreuung und technischen Nachsorge von Geräten aller Hersteller vor.
Zudem verfügen wir über umfangreiche Kapazitäten für Hör- und Sprachtherapien. Somit können wir auch die langfristige Betreuung von Erwachsenen und Kindern, die im Umgang mit einem Cochlea Implantat geschult werden müssen, gewährleisten.
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Als eine der führenden Kliniken zur Diagnose und Behandlung von Hörstörungen bei Menschen aller Altersstufen verfügen wir sowohl am Campus Großhadern als auch in der Münchener Innenstadt über ein Audiologisches Zentrum – das AUDIOMUC. Hier steht uns das gesamte Spektrum modernster Verfahren zur Verfügung. Diese reichen vom klassischen Hörtest bis hin zu spezialisierten Hörprüfungen unter Einsatz modernster technologischer Methoden.
Verfahren wie die Hirnstammaudiometrie (BERA) erlauben zum Beispiel, eine objektive Einschätzung des Hörvermögens selbst dann vorzunehmen, wenn die Patientin oder der Patient zu einer aktiven Mitwirkung am Hörtest nicht in der Lage ist. Als sogenanntes Neugeborenenscreening können so Einschränkungen des Hörvermögens bereits wenige Tage nach der Geburt zuverlässig abgeklärt und notwendige therapeutische Maßnahmen frühzeitig eingeleitet werden. Dies gewährleistet eine möglichst altersentsprechende geistige, sprachliche und soziale Entwicklung.
Darüber hinaus sind wir im Audiologischen Zentrum AUDIOMUC auch bei Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen für Sie da. Mit unserem ausgewiesenen Expertenteam gewährleisten wir Alt und Jung eine präzise Diagnostik, kontinuierliche und individuelle Betreuung sowie den Zugang zu sämtlichen – auch konservativen – Therapieoptionen nach neuesten Standards.
Sollte eine Operation – beispielsweise zum Einsatz eines Ohrimplantats – erforderlich sein, stehen uns heute erfreulicherweise zahlreiche innovative medizinische Technologien zur Verfügung. Damit können selbst solche Formen der Schwerhörigkeit erheblich gelindert werden, die noch vor wenigen Jahren als nicht behandelbar galten.
Zugleich erlauben minimalinvasive, beispielsweise laser- oder robotergestützte mikrochirurgische Verfahren, bei erforderlichen operativen Eingriffen wichtige Gehörstrukturen maximal zu schonen. Wertvolle Funktionen bleiben besser erhalten und die postoperative Erholungsphase verkürzt sich erheblich.
Eine besondere Herausforderung stellen Erkrankungen des Innenohrs dar. Hierzu gehören unter anderem die Altersschwerhörigkeit, der Hörsturz sowie Tinnitus-Leiden, die wir in unserer Klinik mit großer Erfahrung und universitätsmedizinischer Kompetenz diagnostizieren und behandeln. Auch Schwindel und Gleichgewichtsstörungen haben in vielen Fällen ihren Ursprung im Innenohr und erfordern gezielte medikamentöse oder operative Maßnahmen.
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Die ersten Lebensjahre eines Kindes stellen eine besonders sensible Phase für die individuelle Sprachentwicklung dar. Hörstörungen, die während dieser Zeit nicht möglichst früh erkannt und angemessen behandelt werden, können daher zu Sprachentwicklungsstörungen führen, die eine gesunde Gesamtentwicklung des Kindes nachhaltig behindern.
Für kindliche Hörprobleme kommen mehrere teils angeborene oder auch erworbene Störungen in Frage. Zu den häufigsten Ursachen zählen infektionsbedingte Erkrankungen. So gehört Schallleitungsschwerhörigkeit durch eine Beeinträchtigung des Schallleitungsapparates im Bereich des Mittelohres oder auch des äußeren Gehörgangs zu den häufigsten Erkrankungen im Kindesalter.
Eine solche kann in der Regel medikamentös – beispielsweise durch abschwellende Nasentropfen – oder bei Bedarf auch operativ gut behandelt werden.
Auch eine Schallempfindungsschwerhörigkeit des Kindes ist möglich. Diese entsteht durch eine Schädigung der Haarsinneszellen im Innenohr. Je nach Ausprägung ist in diesen Fällen eine frühzeitige Versorgung mit Hörgeräten oder auch Cochlea Implantaten (CI) wirkungsvoll.
Häufig sind bei Kindern auch kombinierte Schwerhörigkeitsformen zu finden. Auch bei solchen komplexen Beschwerdebildern verfügen wir in unserer Klinik über langjährige Erfahrungen, hervorragende Expertise und eine exzellente medizinische Ausstattung. Die pädaudiologische Betreuung findet in der Abteilung Phoniatrie und Pädaudiologie in enger Zusammenarbeit mit der Ohrchirurgie und Audiologie statt.
NeugeborenenhörscreeningEtwa eines bis drei von tausend Neugeborenen kommen mit einer Hörstörung auf die Welt. Um Kindern die bestmögliche Voraussetzung für ihre Entwicklung – insbesondere die Sprachentwicklung – zu schaffen, sollte eine gegebenenfalls vorhandene Hörstörung daher so früh wie möglich erkannt und medizinisch versorgt werden. Hierfür wurde bereits 2009 bundesweit ein universelles Neugeborenen-Hörscreening an allen Geburtskliniken verbindlich eingeführt.
Das Gehör des Neugeborenen wird dabei mittels objektiver Hörprüfverfahren kontrolliert, unter anderem durch Messung der transitorisch evozierten otoakustischen Emissionen (TEOAE). Sämtliche Hörtestverfahren sind für das Neugeborene schmerzlos und auch am schlafenden Kind durchführbar. Zeigt sich ein auffälliger Befund, helfen weitere pädaudiologische Untersuchungen, die individuelle Störung genau zu diagnostizieren.
Unsere Abteilung bietet hierzu eine Hirnstammaudiometrie (AABR, BERA) an, die auch frequenzspezifisch im Spontanschlaf oder in Narkose erfolgen kann (NN-BERA, Chirp-BERA). Damit lassen sich Hörstörungen zweifelsfrei diagnostizieren und exakt passende Therapieoptionen bestimmen. Ferner werden auch Bestimmungen der ASSR durchgeführt.
Sprach- und SprechstörungenSprachentwicklungsstörungen können auch unabhängig von Hörstörungen bei Kindern jeden Alters auftreten und sich individuell verschieden äußern. In vielen Fällen liegen Verzögerungen vor, sei es im Bereich der Entwicklung des Sprachverständnisses, des Wortschatzes, des grammatikalischen Verständnisses oder auch der Aussprache (Artikulation).
Zum Ausschluss allgemeiner Entwicklungsstörungen helfen im Bedarfsfall zusätzliche kinderärztliche Untersuchungen in einem Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ), um potenzielle weitere Ursachen für kindliche Sprach- und Sprechstörungen zu identifizieren.
Beim Erwachsenen können Störungen des Sprechens und der Sprache bereits seit der Kindheit bestehen oder beispielsweise bei Erkrankungen des Nerven- und Muskelsystems neu auftreten. Anhaltende Störungen betreffen meist den Redefluss (Stottern, Poltern) oder die Aussprache (beispielsweise Lispeln).
Die erfolgreiche Therapie von Sprachentwicklungsstörungen setzt voraus, das vorliegende Störungsbild möglichst genau zu analysieren und eine ursächliche Hörstörung eindeutig zu erkennen – oder auch auszuschließen. Hierfür kommen standardisierte Testverfahren zum Einsatz, die eine objektive Beurteilung der Hör-, Sprach- und Sprechleistungen von Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen erlauben.
Auditive Verarbeitungs- und WahrnehmungsstörungAuditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS) können sich in vielen verschiedenen Beschwerdebildern äußern. Hierzu gehören Probleme mit
- der Schalllokalisation und seitlichen Auslenkung des Höreindrucks (Lateralisation),
- der Unterscheidung der auditiven Sinnesreize (Diskrimination),
- der auditiven Mustererkennung,
- verschiedenen zeitlichen Aspekten des Hörens,
- der auditiven Wahrnehmung bei konkurrierenden oder reduzierten akustischen Signalen.Diese zentralen Prozesse des Hörens können funktionell beeinträchtigt sein, ohne dass eine periphere Hörminderung nachweisbar ist. Die Ursache solcher Defizite des Hörvermögens liegt dann häufig in einem Bereich oder mehreren Bereichen zentralauditorischer Verarbeitungsprozesse, die dank spezieller Verfahren eindeutig diagnostiziert und anschließend medizinisch behandelt werden können. Die Diagnostik einer AVWS bei Kindern erfolgt mittels subjektiver Hör- und Sprachprüfungen frühestens ab dem Alter von 5,5 Jahren.
Achtung: Derzeitig können Untersuchungen in diesem Bereich aus Kapazitätsengpässen leider nicht durchgeführt werden!
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Eine besonders hochgradige Schwerhörigkeit oder Taubheit kann aus der Beschädigung der Haarsinneszellen im Innenohr resultieren. In diesen Fällen ist heute das Cochlea Implantat (CI oder auch „elektronisches Ohr“) das Mittel der Wahl.
Auch Patientinnen und Patienten, die im Mittel- bis Hochfrequenzbereich sehr schlecht hören, aber in den tiefen Frequenzen noch ein Gehör aufweisen, das mit einem Hörgerät zu versorgen ist, können ein Cochlea Implantat erhalten.
Unter besonderen Bedingungen gibt es heute zudem die Möglichkeit, eine Cochlea Implantation bei einseitiger Ertaubung durchzuführen. Dieses gilt insbesondere für die von Geburt an bestehende einseitige Ertaubung bei Kindern sowie bei einer plötzlichen einseitigen Ertaubung im älteren Kindes- oder Erwachsenenalter – insbesondere wenn hier zusätzlich ein belastender Tinnitus vorliegt.
Bei einem Cochlea Implantat übernimmt eine Elektrode, die direkt in die funktionslose Hörschnecke (Cochlea) eingeführt wird, die Stimulation des Hörnervs und der Hörbahn. Das CI ersetzt somit die natürlicherweise im Innenohr stattfindende Umwandlung von Schall in elektrische Impulse zur Erregung der Hörnerven. Das Gehirn kann dies als Höreindruck wahrnehmen.
Die Cochlea-Implantat-Versorgung eröffnet taub geborenen oder resthörigen Kindern große Chancen für eine annähernd normale, auf Hören basierende Lautsprache-Entwicklung. Auch ältere Kinder und Erwachsene, die nach dem Spracherwerb ertaubt sind, können in vielen Fällen dank eines Cochlea Implantats wieder hören.
Oft wird mittels eines Cochlea Implantats ein Sprachverständnis erzielt, das den Besuch einer normalen Schule sowie ein aktives Berufs- und Sozialleben erlaubt.
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Entzündungen, Geschwulste oder Verletzungen können zu Störungen der Schallübertragung im Mittelohr führen. In vielen Fällen ist dann eine Operation angezeigt, um die Schallübertragung im Bereich des Gehörgangs, des Trommelfells oder der Gehörknöchelchen wieder zu ermöglichen.
Hierzu kommen heute verschieden schonende Operationsverfahren zur Anwendung. Als erste Methode der Wahl ist die Überbrückung von Defekten mit körpereigenem Material zu nennen. Hierzu lassen sich häufig noch vorhandene Reste der Gehörknöchelchen verwenden. Sofern dies nicht möglich ist, stehen Titanprothesen zur Verfügung, die eine gute Hörfunktion dauerhaft gewährleisten können.
Insbesondere Operationen an dem empfindlichen innersten Gehörknöchelchen (Steigbügel) oder direkt am Übergang zum Innenohr (sogenannte Fußplatte) erfordern große chirurgische Erfahrung. Dabei kann für chirurgische Eingriffe am Steigbügel auch ein Laser eingesetzt werden, um die empfindlichen Strukturen ohne mechanische Berührung zu operieren. Dies minimiert den Operationsreiz und somit auch das Risiko einer Schädigung des Innenohres.
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Für viele Patientinnen und Patienten mit komplexen Störungen der Hörfunktion und einer sonst nicht mehr behandelbaren Schwerhörigkeit stehen heute aktive Mittelohrimplantate zur Verfügung. Diese setzen direkt an den Gehörknöchelchen oder der Gehörschnecke an und erzeugen anstelle von Luftschwingungen Vibrationen. Die Mittelohrstrukturen werden dabei direkt in Schwingung versetzt, was eine hervorragende Klangqualität bei freibleibendem Gehörgang ermöglicht.
Gerade bei hohen Frequenzen erzielen aktive Mittelohrimplantate im Vergleich zu konventionellen Hörgeräten erheblich bessere Höreindrücke. Besonders bei zusätzlichen Pathologien im Bereich des Gehörgangs – zum Beispiel ständigen Entzündungen oder narbigen Stenosen – bieten solche Implantate erhebliche Vorteile, da der Ort des Reizes im Bereich des Amboss-Steigbügel-Gelenks liegt.
Weitere Rehabilitationsmöglichkeiten bei Störungen der Schallübertragung im Mittelohr eröffnen neueste, vollständig unter die Haut implantierbare Knochenleitungshörsysteme. Beispielsweise bei chronisch-eitrigen Entzündungen des Mittelohres besteht damit die Möglichkeit, den Schall unabhängig von der geschädigten Gehörgangs- und Mittelohrfunktion zum Innenohr zu leiten.
Nach der Implantation muss eine Einheilungsphase von zirka acht Wochen eingehalten werden. Im Anschluss daran erfolgt die Einstellung des Implantats in unserem Audiologischen Zentrum AUDIOMUC.