Interdisziplinäres Zentrum für Zelltherapie
Der therapeutische Einsatz von Zellpräparaten eröffnet neue Perspektiven in der Behandlung zahlreicher Erkrankungen und stellt ein klinisch und wissenschaftlich innovatives Arbeitsfeld dar. Das IZZTKUM sichert zum einen die Versorgung von Patienten mit Zelltherapeutika. Zum anderen entwickelt es neue Zelltherapieverfahren und etabliert die Voraussetzungen für ihren Einsatz.
Zurzeit werden Patienten mit folgenden Krebserkrankungen - routinemäßig oder experimentell - mit Zellpräparaten aus dem IZZTKUM behandelt:
- Leukämien
- Lymphomen einschließlich Multiplem Myelom
- Sarkomen
- Keimzelltumoren
- Neuroblastomen
- Nichtkleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC)
Hierzu gehört die Transplantation von eigenen oder fremden Blutstammzellen sowie Anwendung von Zellpräparaten zur Unterstützung der körpereigenen Abwehr gegen Tumorzellen (adjuvante Immuntherapie).
Die Aufgaben des IZZTKUM bestehen dabei in der Gewinnung und Aufbereitung von Zellen für die zur Therapie benötigten Präparate. Die Gewinnung von Zellen erfolgt mittels Vollblutentnahme oder spezieller Aphereseverfahren (Blutreinigungsverfahren) in der Abteilung für Transfusionsmedizin, Zelltherapeutika und Hämostaseologie (ATMZH). Die ATMZH verfügt über die entsprechenden behördlichen Genehmigungen sowohl für die Entnahme als auch für die weitere Verarbeitung dieser Zellen.
Die Methoden umfassen beispielsweise Selektions- und Depletionsverfahren („Purging“) sowie das Einfrieren (Kryokonservierung). Letzteres ermöglicht eine Lagerung bei -140°C über mehrere Jahre in einer abteilungseigenen mit flüssigem Stickstoff betriebenen Anlage. Die Verarbeitung der Zellen ist in speziellen Reinräumen der Reinheitsklasse A in einer Umgebung Reinheitsklasse B vorgeschrieben. Hierfür betreibt die ATMH sowohl einen Reinraum in der eigenen Abteilung als auch einen in der Bayerischen Gewebebank in Martinsried. Letzterer ist mit einem CO2-Inkubator in der Reinheitsklasse C ausgestattet. Dieser dient einerseits als Reserve („back-up“) für den Raum in der eigenen Abteilung, um die Routineproduktion zu sichern. Andererseits wird er für die Herstellung experimenteller Zelltherapeutika für verschiedene Forschergruppen geöffnet.
Ansprechpartner:innen
Koordination CAR-T-Zell-Therapie