Kardiomyopathien sind eine Gruppe unterschiedlicher Erkrankungen, bei denen der Herzmuskel geschädigt und somit weniger leistungsfähig ist. Wenn er sich vergrößert, spricht man von einer dilatativen Kardiomyopathie, kurz DCM. DCM-Patienten leiden unter Herzrhythmusstörungen und den Symptomen einer Herzschwäche. Sie erhalten Medikamente gegen die Herzschwäche, die ihre Beschwerden lindern.
„Bei manchen Patienten bleibt das Herz schwach, obwohl sie optimal mit Medikamenten behandelt werden“, sagt Privatdozent Dr. Ulrich Grabmaier vom LMU Klinikum München, der die Studie TRINITY-DZHK26 zusammen mit Prof. Steffen Massberg leitet. Die Ärzte entnehmen dann eine Gewebeprobe aus dem Herzmuskel, um der Ursache auf den Grund zu gehen. Bei bis zu 35 Prozent der Patienten liegt eine chronische Entzündung des Herzmuskels vor, was als inflammatorische Kardiomyopathie bezeichnet wird. Dabei kann das ursprünglich für den Ausbruch der Erkrankung verantwortliche Virus häufig nicht mehr nachgewiesen werden, vielmehr scheinen Autoimmunprozesse das Entzündungsgeschehen am Laufen zu halten.
Häufig sind es junge Patienten, im Schnitt vierzig Jahre alt, deren Zustand sich trotz Herzschwächetherapie nicht verbessert oder sogar weiter verschlechtert. „Es ist wichtig, diese Patienten früh abzuholen, um die schädlichen Umbauprozesse im Herz aufzuhalten“, so Grabmaier.