„Mit der Studie möchten wir den Verlauf der Erkrankung vorhersagen und den Medizinern Entscheidungshilfen geben“, sagt Prof. Jürgen Behr, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik V LMU Klinikum München. „Dabei wollen wir die individuellen Verläufe von Covid-19 verstehen und anhand klinischer Parameter und blutbasierter Biomarker charakterisieren“, ergänzt Dr. Anne Hilgendorff, Direktorin des Zentrums für Comprehensive Developmental Care (CDEC) am LMU Klinikum München. Das soll eine zielgenaue Therapie und Nachsorge der Patienten ermöglichen.
Mit Modellen der Künstlichen Intelligenz wollen die Forscher Faktoren identifizieren, die den Verlauf und Schweregrad einer SARS-CoV-2 Infektion bestimmen. Dazu kombinieren sie einen einzigartigen Datensatz aus folgenden Einzelteilen:
- Klinischer Verlauf der Patienten
- Ko-infizierende Viren und Mikroben, die den Schweregrad beeinflussen
- Biologische Reaktion des Patienten gemessen durch dessen Blutplasma Proteom
Untersucht wird außerdem, welche biologischen Voraussetzungen einen Patienten zum Risikopatienten machen und welche Rolle bestehende Lungenerkrankungen spielen. Die Patienten werden nach ihrer Entlassung längerfristig begleitet und hinsichtlich ihres Gesundheitszustands überprüft. Die Ergebnisse sollen anschließend mit den Genesungsverläufen anderer ähnlich symptomatischen Erkrankungen wie Influenza oder Lungenentzündung verglichen werden.
An der Studie beteiligt sind Wissenschaftler des LMU Klinikums München, des Helmholtz Zentrums München, des Deutschen Zentrums für Lungenforschung, der Asklepios Fachklinik München-Gauting, der Technischen Universität und der Johns-Hopkins-Universität (USA).