Die Sektion für Präzisionspsychiatrie am LMU Klinikum wird das CARE-Projekt durch langjährige Expertise im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) tatkräftig unterstützen. „So werden die an allen Standorten gewonnenen klinischen und MRT-Daten der Patienten mit erhöhtem Psychoserisiko in München mittels KI-basierter Algorithmen ausgewertet, die im Vorgängerprojekt PRONIA (www.pronia.eu) entwickelt wurden“, erläutert Prof. Koutsouleris. „Aus den Ergebnissen werden automatische Befunde erstellt, die das individuelle Risiko der Patienten für eine psychotische Ersterkrankung oder die Entwicklung psychosozialer Funktionsdefizite widergeben - ein Novum für die Psychiatrie! Zudem erhalten die teilnehmenden Kliniker für jeden, in den aktiven Studienarm von CARE eingeschlossenen Patienten ein personalisiertes, von der KI berechnetes Risikoprofil. Mit Hilfe dieses Risikoprofils kann erstmals die weitere Therapie auf einer objektiven Grundlage erfolgen.“
Zudem werden sich die neuen interdisziplinären Versorgungsstrukturen des LMU Klinikums - die von der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Erwachsenpsychiatrie gemeinsam geführte Psychiatrische Transitionsstation sowie die Früherkennungsambulanz für Psychische Störungen - aktiv an der Patientenrekrutierung beteiligen und so zum Erfolg des Projekts beitragen.
Im Erfolgsfall kann so durch das CARE-Projekt erstmals eine risikostratifizierte und personalisierte Diagnostik und Therapie entwickelt werden, um psychiatrische Erkrankungen wie Psychosen zu verhindern oder Krankheitsverläufe deutlich abzumildern. Das Projekt wird durch den G-BA-Innovationsfonds für 39 Monate mit insgesamt ca. 9,5 Millionen Euro gefördert.