Für ihre Studie untersuchten die Forscherinnen und Forscher 32 Patienten, die aufgrund ihrer COVID-19 Erkrankung im Krankenhaus behandelt wurden. Bei 18 Studienteilnehmern deuteten erhöhte Werte des Biomarkers Troponin darauf hin, dass das Herz geschädigt war. Vierzehn Patienten hatten keine erhöhte Troponin-Werte. Die Forscher konnten in beiden Gruppen eine geschwächte Herzfunktion messen, insgesamt betraf das 66 Prozent der Patienten. „Dieser hohe Anteil hat uns überrascht, denn es war mehr als wir aufgrund der Symptome erwartet hätten“, sagt Dr. Ludwig Weckbach von der Medizinischen Klinik und Poliklinik I am LMU Klinikum. Sechzehn der COVID-19-Patienten mit erhöhten Troponinwerten hatten eine verschlechterte Herzfunktion, in der Gruppe ohne erhöhte Troponinwerte waren es fünf Personen.
Die Untersuchung der Herzfunktion erfolgte zwischen dem fünften und 21. Tag des Krankenhausaufenthaltes. Dafür wurden sehr empfindliche Ultraschallmethoden, wie etwa der 3 D-Ultraschall und der sogenannte strain Ultraschall angewandt. „Mit diesen Verfahren können auch Einschränkungen erkannt werden, die im herkömmlichen Ultraschall nicht auffallen würden“, erklärt Weckbach. Er und seine Kollegen maßen damit, wie viel Blut das Herz auswirft und wie gut es sich nach der Kontraktion wieder entspannt.