Das Ziel der BreathEase-Studie war, „zu evaluieren, wie wirksam und kosteneffizient eine multi-professionelle Atemnot-Ambulanz ist, um mit Atemnot umzugehen und diese zu beherrschen, um somit die Lebensqualität von Patient*innen mit fortgeschrittenen chronischen nicht-malignen oder malignen Erkrankungen und deren Angehörigen zu verbessern“, sagt Prof. Dr. Claudia Bausewein, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Palliativmedizin und Leiterin der Studie. Denn Atemnot sei ein häufiges und stark belastendes Symptom bei derartigen Erkrankungen, insbesondere bei chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen, Lungenfibrose, pulmonaler Hypertonie, chronischer Herzinsuffizienz und Tumorerkrankungen.
Laut Dr. Michaela Schunk und ihren Mitautor*innen ist die eingereichte Studie die bisher größte Studie im internationalen Vergleich, die die Effektivität einer Atemnotambulanz beschreibt. Früher veröffentlichte Studien stammen vor allem aus England. „Wir haben das in England entwickelte Modell einer Atemnotambulanz erfolgreich auf das deutsche Gesundheitssystem übertragen und mit der BreathEase-Studie für Deutschland eine neue und umfassende Datengrundlage geschaffen“, erklärt Dr. Michaela Schunk. Die Studie wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Bei der virtuellen Preisverleihung in Wiesbaden hob Prof. Dr. Lukas Radbruch, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP), die Bedeutung der Arbeit hervor: „Das Ergebnis der umfassenden Studie, dass Patient*innen, die die Atemnot-Ambulanz besuchen, Erleichterungen im Umgang mit Belastungen infolge der Atemnot sowie eine verbesserte Lebensqualität erleben, kann die Fortentwicklung palliativmedizinischer Versorgungskonzepte wie auch die Etablierung weiterer Atemnot-Ambulanzen voranbringen.“
Zur Förderung der klinischen Wissenschaft verleiht die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin e.V. seit 1999 auf ihren Jahrestagungen den „Förderpreis für Palliativmedizin“ – seit 2019 aus eigenen Mitteln. Die Auswahl der Preisträger*innen wird von einem Fachgremium vorgenommen. Der Preis in Höhe von 6.000 Euro wird jährlich ausgeschrieben.