Neben ihrer bahnbrechenden Forschung zur Personalisierung der Brustkrebstherapie ist Prof. Nadia Harbeck seit vielen Jahren in internationalen Expertengremien tätig, um evidenzbasierte Leitlinien für die Brustkrebsbehandlung zu erstellen. In den letzten Jahrzehnten leitete sie mehrere nationale und internationale Phase-III-Studien, die Biomarker als Stratifikationskriterien für die Therapieentscheidung etablierten. So zeigte sie, dass eine sorgfältige Analyse des Brusttumors und seiner frühen Veränderungen während der Therapie die früheren "one-size-fits-all"-Behandlungsansätze – zum Nutzen der Patientinnen – ersetzen kann.
"Als Frauenärztin habe ich meine Karriere dem Ziel gewidmet, die Behandlung von Brustkrebs im Frühstadium zu individualisieren. Diese Auszeichnung zeigt, dass die ESMO eine wirklich interdisziplinäre Gesellschaft ist: Ein positiver Einfluss, den man – unabhängig von Ausbildung oder Fachgebiet – auf das Leben von Krebspatientinnen und -patienten hat, ist das Wichtigste, was man in der Onkologie erreichen kann", sagt Prof. Nadia Harbeck. "Ich sehe diese Auszeichnung als eine enorme Motivation und einen Meilenstein in unserem Bestreben, wissenschaftliche Erkenntnisse für eine verbesserte Behandlung von Patientinnen mit Brustkrebs im Frühstadium zu nutzen: indem wir die Therapie, wann immer möglich, deeskalieren und nur bei Bedarf eskalieren lassen. Ich bin meiner Familie, die mich in meinen Bemühungen immer unterstützt hat, und meinen Kolleg*innen in der Westdeutschen Studiengruppe (WSG) zutiefst dankbar für ihre wissenschaftliche Kreativität und Beharrlichkeit, mit der sie wirklich visionäre Studienideen in potenziell praxisverändernde Ergebnisse umsetzen.“