Das Projekt verfolgt zwei Hauptziele: Zum einen soll die natürliche Anpassung der Lunge nach der Geburt besser erforscht werden, zum anderen wird eine neue klinische Strategie zur Atemunterstützung von sehr frühgeborenen Kindern getestet. Um die physiologischen Mechanismen hinter den ersten Atemzügen des Lebens besser zu verstehen, setzt das Team eine innovative Messmethode ein: die elektrische Impedanztomographie (EIT). Dabei handelt es sich um einen speziellen Brustgurt mit 32 Elektroden, der die Luftverteilung in der Lunge in Echtzeit sichtbar macht und detaillierte Analysen der Lungenphysiologie ermöglicht. Diese Messungen werden direkt nach der Geburt sowohl bei reif geborenen als auch bei sehr frühgeborenen Kindern durchgeführt.
Dadurch sollen die folgenden zentralen Fragen beantwortet werden:
- Wie unterscheiden sich die ersten Atemzüge von Früh- und Reifgeborenen?
- Welche Rolle spielt die Geburtsmethode (Kaiserschnitt vs. natürliche Geburt) und der Zeitpunkt der Abnabelung bei der Anpassung nach der Geburt?
- Wie wirken sich medizinische Maßnahmen wie eine Beatmung oder ein unterschiedliches Beatmungsniveau auf verschiedene Lungenvolumina aus?
Die gewonnenen Erkenntnisse werden in einer groß angelegten multizentrischen randomisierten kontrollierten klinischen Studie überprüft für die nun die Neonatologie am LMU Klinikum federführend ist.