Ehrenfeld ist der erste Mund-Kiefer-Gesichtschirurg, der dieses Amt innehat. "Das liegt daran, dass unsere Fachgesellschaft erst seit 2010 unter dem Dach der DGCH ist", erklärt Ehrenfeld. Die DGCH wurde schon 1872 gegründet und hat mehr als 6.100 ordentliche und 16.200 assoziierte Mitglieder. Sie vereint alle Säulen des Gebietes Chirurgie – wie Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie, Kinderchirurgie, Herzchirurgie, Plastische und Wiederherstellungschirurgie, Thoraxchirurgie, Unfallchirurgie/Orthopädie, Viszeralchirurgie, Neurochirurgie und die Mund‐, Kiefer‐ und Gesichtschirurgie. Als gemeinnütziger Verein arbeitet die DGCH unabhängig und ohne Verfolgung wirtschaftlicher Ziele zum Nutzen der Allgemeinheit.
Alljährlich gibt es den großen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, im nächsten Jahr zum 138. Mal. 2020 fiel die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie aus. „Bisher gab es eine Absage nur in Kriegszeiten, heuer fiel unser Termin mitten in den Lockdown“, so Ehrenfeld. Im Moment arbeiten er und seine Kolleg*innen mit Hochdruck an der Realisierung dieses Kongresses. „Kompetenz ‐ Kreativität – Kommunikation“ wird das Motto sein. Die Schwerpunkte des Kongresses sollen sich sehr stark an diesem Motto orientieren. Des Weiteren wird das Problem des fehlenden ärztlichen und pflegerischen Nachwuchses, welches neue Konzepte erfordert, die interprofessionell entwickelt und ausgebaut werden müssen, eines der Hauptthemen sein. „Wir wissen noch nicht, ob es eine Mischung aus Online- und Präsenzveranstaltung wird oder komplett virtuell“, sagt der neue Präsident. "Aber für das berufliche Networking sind persönliche Kontakte eigentlich unverzichtbar."
Professor Ehrenfeld studierte Medizin und Zahnmedizin in Frankfurt am Main. Seine Facharztausbildung schloss er an der Klinik und Poliklinik für Mund‐, Kiefer‐ und Gesichtschirurgie der Universität Tübingen ab. Er ist seit 1996 Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund‐, Kiefer‐ und Gesichtschirurgie am LMU Klinikum.