In den letzten Jahren hat sich auf dem Gebiet der HNO-Tumorchirurgie viel getan: Während früher oft große Schnitte und Zugänge von außen notwendig waren, ist es heute oft möglich, über die Mundöffnung zu operieren und damit gewebesparender vorgehen zu können.
Nun erlaubt eine technische Innovation eine noch präzisere und patientenschonendere Resektion von Kopf-Hals-Tumoren. Wie es sich für ein onkologisches Spitzenzentrum gehört, setzen die Ärzte der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde am LMU Klinikum auf modernste Technologie von Operationsrobotern; bislang wird die Roboterchirurgie bei Operationen im Kopf-Hals-Bereich in Deutschland nur von ganz wenigen Kliniken angeboten.
Hierzu wurde am LMU Klinikum gerade ein neues Modell des Da-Vinci-Robotersystems installiert, eine hoch entwickelte Technologie, die die Vorteile der gewebesparenden Chirurgie mit denen dreidimensionaler, hochaufgelöster Visualisierungstechniken vereint. So erlaubt sie dem Chirurgen auf kleinstem Raum die millimetergenaue, besonders schonende und funktionserhaltende Entfernung des erkrankten Gewebes.
Die Gefahr, dass sich das Operationssystem dabei verselbständigen könnte, besteht nicht: „Der Roboter tut nur das, wozu wir ihn anleiten“, betont der Direktor der HNO-Klinik Prof. Dr. Martin Canis. Die Vorteile für den Patienten liegen auf der Hand: „Die Beschwerden nach der Operation sind weniger stark ausgeprägt, das Risiko für Komplikationen ist kleiner, die Heilung verläuft schneller und auch der Aufenthalt im Krankenhaus ist deutlich kürzer“, erläutert Prof. Dr. Christoph Reichel.