„Bereits kurz nach der Alarmierung durch die Leitstelle standen neun Schockraumteams am Campus Großhadern bereit“, sagt Dr. Stephan Prückner, Anästhesist und Notfallmediziner am LMU Klinikum München sowie Direktor des Instituts für Notfallmedizin und Medizinmanagement (INM). „Dazu gehören je ein Anästhesie-Arzt, die Anästhesie-Pflege, Unfall- und Viszeralchirurgen sowie Pflegekräfte aus der Zentralen Notaufnahme. Außerdem konnten wir sechs Intensivplätze vorbereiten sowie zwei für Kinder. Hinzu kamen acht Betten im Bereich intermediate Care. Bei Bedarf hätten wir auch noch weitere Möglichkeiten schaffen können.“
Insgesamt wurden acht Patientinnen und Patienten von Rettungsdiensten in die Notaufnahme des LMU Klinikums Großhadern gebracht und dort medizinisch versorgt. Alle Patienten sind außer Lebensgefahr. Angehörige sind von Mitarbeitenden der Seelsorge und der Pflege telefonisch betreut worden. „Ich war vom reibungslosen Ablauf und der schnellen und professionellen Zusammenarbeit der Schockraumteams sehr beeindruckt. Der erste Patient war innerhalb von 25 Minuten im OP. Hier haben die Erfahrungen aus vorrausgegangenen Großschadensereignissen, wie das Zugunglück Bad Aibling und der Anschlag im Olympiaeinkaufszentrum München, dazu beigetragen, entsprechende Strukturen zu entwickeln“, sagt Prof. Dr. Wolfgang Böcker, Leiter der Unfallchirurgie und Direktor der Muskuloskelettalen Universitätszentrum München (MUM) am LMU Klinikum.
„Als überregionales Traumazentrum im Bezirk Oberbayern gehört es zu unseren Aufgaben, auch bei einem Massenanfall Verletzter entsprechende Kapazitäten zur Verfügung zu stellen“, erläutert Prof. Dr. Markus M. Lerch, Ärztlicher Direktor des Münchner Uniklinikums. „Trotz der nach wie vor bestehenden Belastungen durch die Corona-Pandemie haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter innerhalb kürzester Zeit die erforderlichen Strukturen bereitgestellt und die schwer verletzten Patienten optimal versorgt.“ Im LMU Klinikum organisierte ein Krisenstab aus INM-Mitarbeitenden, Ärztinnen und Ärzten, Pflege und Verwaltung die Abläufe.
Der gesamte Vorstand dankt den Mitarbeitenden für diese professionelle Leistung. „Wir sind stolz auf unsere Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und alle anderen Beteiligten. Die Kooperationsbereitschaft der Mitarbeiter an unserem Klinikum und der dadurch entstandenen Leistungsfähigkeit ist bemerkenswert. Weil Mitarbeiter aus der Freizeit von Zuhause kamen oder auch kurzfristig den Standort wechselten, konnten wir neun Behandlungsteams in der Zentralen Notaufnahme mit entsprechender OP- und Intensivkapazität zur Verfügung stellen. Das war wirklich beeindruckend“, betont Prof. Lerch stellvertretend für den Vorstand des LMU Klinikums.