Peer-Support in der MED III (Projektstart: Juli 2025)
Herzlichen willkommen beim PSU-Team der MED III !

Abb 1. MED III PSU-Team 2025. V.l.n.r.: Dr. med. Friederike Hildebrand, Dr. med. Veit Bücklein, Dr. med. Moritz Schmidt, Sabrina Maier, Dr. med. Tobias Tix, Tanja Engeser, Josef Krügl, Claudia Joneit, Angela Müller, Katrin Liebing, Leonie von Aschwege, Vesna Hadziabdic, Dr. phil. Theresia Pichler, Sabine Ehrlich, Dr. med. Anna Reischer, Dr. med. Kathrin Heinrich.
Psychosoziale Unterstützung (PSU) - Was steckt dahinter?
Im Klinikalltag sind Pflegende, Ärztinnen und Ärzte sowie alle im Gesundheitswesen tätige Mitarbeiter:innen häufig besonderen Stressbelastungen ausgesetzt. Insbesondere fordert die Akutversorgung und Begleitung von (schwer)kranken Patient:innen mit deren Angehörigen alle Ressourcen des Fachpersonals auf höchstem Belastungsniveau.
Das kann manchmal zu viel werden und die Gedanken, das Mitfühlen sowie die Stressbelastung nimmt Überhand und lässt einen nicht mehr los.
Das PSU-Team der MED III bietet hierfür seine Unterstützung an. Geschulte Mitarbeiter:innen nehmen sich Zeit für Jede:n, der über eine Belastungssituation reden möchte.
Der Austausch unter Gleichgesinnten (Peers) hat den Vorteil, dass der oder die Gesprächspartner:in die Rahmenbedingungen der Klinik selbst kennt und täglich miterlebt. Im Gespräch können persönliche Belastungen in einem vertraulichen Rahmen geordnet und Möglichkeiten des Umgangs damit besprochen werden.

Abb. 2: Balance zwischen Abstand nehmen und Auseinandersetzung mit dem Erlebten zurückgewinnen
Dieses freiwillige Angebot soll in erster Linie helfen, eine solide Balance zwischen Auseinandersetzung mit dem Erlebten und Abstand zurückzugewinnen (Abb 2). Das PSU-Team der MED III kann auf Wunsch hin weitere Anlaufstellen und Hilfsangebote aufzeigen, sodass eine bestmögliche, individuelle Unterstützung zur Verfügung steht.
Normale Reaktionen auf ein nicht normales Ereignis
Auf eine Belastungssituation, wie beispielsweise ein unerwarteter Todesfall oder problematische Verläufe durch (vermutete) Fehler, folgt ein Spektrum an normalen, kurzfristigen Reaktionen, zu denen u.a. Orientierungslosigkeit, vermehrtes Grübeln oder Herzklopfen und Atemnot zählen können. Ohne adäquate Auseinandersetzung mit dem belastenden Ereignis können allerdings auch Langzeiterscheinungen, wie z.B. Schlaf- & Konzentrationsstörungen sowie sozialer Rückzug, auftreten. Als Betroffener können Sie diesen entgegenwirken, indem Sie sich bewusst (Aus-)Zeit für die Verarbeitung nehmen und ggf. frühzeitig (professionelle) Unterstützung annehmen (siehe Abb. 3).
- Unerwarteter Tod
- Vorfälle mit Angehörigen oder Bekannten
- Einsätze mit vielen Verletzten oder Toten
- Problematische Verläufe durch Fehler, Chaos oder Bedrohung
- Angst, Wut, Verzweiflung, Schuldgefühle
- Gefühllosigkeit, innere Leere
- Hilflosigkeit, Überforderung, Handlungsunfähigkeit
- Konzentrationsstörungen, Grübeln, Erinnerungslücken
- Körperliche Reaktionen wie Zittern, Herzklopfen, Übelkeit, Atemnot
- Quälende Erinnerungen, (Alp-)Träume
- Vermeiden von Auslösern, sozialer Rückzug
- Schreckhaftigkeit, Nervosität
- Schlaf- und Konzentrationsstörungen
- Berufliche Verunsicherung bis zur Arbeitsunfähigkeit
- Gefühle zulassen und darüber sprechen
- Sich Zeit für die Verarbeitung geben
- Entspannende & angenehme Aktivitäten planen
- Versuchen Sie, zu Ihrem Alltag zurückzukehren.
- (Professionelle) Unterstützung annehmen
- Bewusst Auszeiten nehmen
Wie läuft Peer Support in unserer Klinik ab?
Nachdem ein schwerwiegendes Ereignis eingetreten und Peer-Support erwünscht ist, erfolgt die erste Kontaktaufnahme zwischen dem betroffenen Mitarbeitenden und dem Peer. Die Situation wird eingeschätzt, der Peer-Support erfolgt und wird dokumentiert. Durch „watchful waiting“ wird überprüft, ob ein erneutes Gespräch notwendig ist oder ob zusätzliche Unterstützungsmöglichkeiten benötigt werden.
Den Peer-Support können alle Berufsgruppen im Haus bei Bedarf in Anspruch nehmen (inklusive Auszubildende, Studierende und Praktikant:innen). Jedes Anliegen wird selbstverständlich vertraulich behandelt.
Unser Leistungsversprechen:
Nach Anfrage steht innerhalb von 48h ein Peer zur Verfügung.
Ich will selbst Peer werden! Welche Voraussetzungen gibt es?
Absolvieren der Zusatzausbildung in „Kollegialer Unterstützung bei schwerwiegenden Ereignissen (Peer Support)“ im Rahmen einer offenen Peerausbildung beim Verein PSU-Akut.
Allgemeine Anfragen

PSU HELPLINE (kostenfrei)
täglich von 09.00 bis 21.00 Uhr
Ihr Anliegen behandeln wir selbstverständlich vertraulich.