3D Druck

3D Druck ist längst nicht mehr Science-Fiction. Für die Herstellung von Prototypen oder Kleinserien wird die Technologie in der Industrie standardmäßig angewandt. In der Medizin nutzen wir vor allem den großen Vorteil der Individualisierung, da jeder Patient sich vom anderen unterscheidet. Hierbei stellt die Verbindung von klinischen und technischen Fragestellungen eine Herausforderung dar. In der Kinderkardiologie in Großhadern arbeiten deshalb Ingenieure aus der Medizintechnik vor Ort in der Klinik eng mit dem ärztlichen Team zusammen.
Der heutige Stand der Technik erlaubt uns aus CT-, MRT- oder 3D Ultraschall-Aufnahmen mittels spezieller Segmentierungs- und Designsoftware patientenspezifische 3D Modelle zu erstellen. Diese Modelle drucken wir anschließend auf einem 3D Drucker in Originalgröße oder skaliert dreidimensional aus, so dass eine naturgetreue Abbildung der Anatomie des Patienten entsteht. Für den 3D Druck stehen uns harte und flexible Materialien zur Verfügung, um die mechanischen Eigenschaften von humanem Gewebe nachzuempfinden.
Anwendung
In der Kinderkardiologie werden die 3D gedruckten Modelle bereits zur Veranschaulichung komplexer Anatomien sowie in Trainingskursen zum Erlernen von Herzkathetertechniken oder von Operationsverfahren eingesetzt. Erste erfolgreiche Studentenseminare wurden bereits durchgeführt. Allerdings profitieren nicht nur die Studenten der LMU von der Verbesserung der Lehre. Die Modelle wurden auch schon in Lehrprojekten in Äthiopien zur ärztlichen Ausbildung eingesetzt. Im Bereich Forschung findet der 3D Druck Anwendung in der Herzchirurgie. Hier werden Simulationen an Modellen durchgeführt, die ohne die 3D Rekonstruktion realer Patientendaten nicht möglich wären.
Forschung
Unsere Forschung im Bereich „3D Druck in der Medizin“ bezieht sich vor allem auf Lehrmittel und Trainingsmethoden in der Kinderkardiologie und Kinderherzchirurgie. Interessierten Studenten bieten wir die Möglichkeit Ihre Bachelor-, Master- oder Doktorarbeit bei uns zu schreiben.
Der 3D Druck bietet Ihnen neue Möglichkeiten für Ihre Forschungsprojekte und innovative Mittel für die Verbesserung der Lehre. Gerne beraten wir Sie und erstellen individuelle 3D Modelle nach Ihren Anforderungen. Als Grundlage dienen CT-, MRT- sowie 3D Ultraschall-Daten oder ein 3D-Datensatz im geeigneten Format. Es ist außerdem möglich die Patientenanatomie durch Designoperationen speziell für Ihre Anwendung maßzuschneidern, so dass Sie nicht auf real existierende Daten beschränkt sind. Zudem können Anschlüsse, Halterungen, etc. im Modelldesign direkt integriert und mitgedruckt werden. Das fertige 3D Modell stellen wir Ihnen digital im gewünschten Datenformat bereit oder drucken es für Sie aus. Dazu bieten wir passend für Ihre Anwendung flexible Silikonmodelle oder Modelle aus transparentem Hartkunststoff an.
Abteilung für Kinderkardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin (Prof. Nikolaus Haas, Prof. Robert Dalla-Pozza, Dr. Markus Dietl, Dr. Marcus Fischer)
Herzchirurgische Klinik und Poliklinik (Prof. Christian Hagl, Dr. Nikolaus Thierfelder, Maximilian Grab)
ExperiMed, Klinik für Allgemeine, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie (Dr. Maximilian Saller)
Ayder Referral Hospital Mekelle, Äthiopien (Dr. Amanuel Haile)
3D Print Lab, Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin, Universitätsspital Basel (PD Dr. mult. Florian M. Thieringer, MHBA; Dr. Philipp Brantner)
Lehrstuhl für Medizintechnische Materialien und Implantate MMI, Technische Universität München (Prof. Dr. Petra Mela, Dominik Gau)
