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                                  Lebertransplantation

                                  AdobeStock

                                  Lebertransplantation am LMU Klinikum Großhadern

                                  Informationen für Patientinnen, Patienten, Angehörige und potenzielle Lebendspender:innen

                                  1. Vorwort

                                  Eine schwere Lebererkrankung bringt das Leben aus dem Gleichgewicht. Viele Betroffene erleben über Monate oder Jahre zunehmende Müdigkeit, Leistungsabfall, Wasseransammlungen im Bauch, Gelbfärbung der Augen oder Konzentrationsstörungen. Oft wird der Alltag immer mühsamer: Arbeit, Familie, Hobbys – vieles, was früher selbstverständlich war, ist plötzlich nur noch eingeschränkt möglich.

                                  Die Aussicht auf eine Lebertransplantation kann in dieser Situation ein wichtiger Hoffnungsschimmer sein. Gleichzeitig ist sie ein großer Schritt, der verständlicherweise Angst macht und viele Fragen auslöst:

                                  • Wie läuft das ab?

                                  • Wie sind die Chancen?

                                  • Wie gefährlich ist das für mich – oder für eine Person, die für mich spenden möchte?

                                  • Wann „bekommt“ man überhaupt ein Organ?

                                  • Was bedeutet das für den Rest meines Lebens?

                                  Auf dieser Seite möchten wir Ihnen eine ehrliche, umfassende und gut verständliche Orientierung geben. Sie erfahren:

                                  • wann eine Lebertransplantation sinnvoll ist,

                                  • wie die Vorbereitung und Warteliste funktionieren,

                                  • wie die Leberlebendspende als zusätzliche Option eingebunden ist,

                                  • welche Rolle moderne Verfahren wie die Maschinenperfusion spielen,

                                  • wie die Operation und die Zeit danach ablaufen,

                                  • und welche realistischen Erfolgsaussichten bestehen.

                                  Diese Informationen ersetzen kein persönliches Gespräch, sollen aber helfen, sich gut vorbereitet und informierter zu fühlen.

                                  2. Die Leber – warum sie so wichtig ist

                                  Die Leber ist ein echtes „Multitalent“. Sie:

                                  • entgiftet schädliche Stoffe aus dem Blut,

                                  • produziert wichtige Eiweiße (z. B. für die Blutgerinnung),

                                  • steuert den Zucker-, Fett- und Eiweißstoffwechsel,

                                  • speichert Vitamine und Spurenelemente,

                                  • bildet Gallenflüssigkeit für die Fettverdauung.

                                  Wenn die Leber über längere Zeit geschädigt ist – etwa durch Alkohol, Virushepatitis, Fettleber, Autoimmunprozesse, Stoffwechselstörungen oder Tumoren –, kann sich eine Leberzirrhose entwickeln. Die Leber verhärtet, vernarbt und verliert zunehmend ihre Funktion.

                                  Mögliche Folgen sind:

                                  • Wasseransammlungen im Bauch (Aszites),

                                  • Krampfadern in der Speiseröhre mit Blutungsgefahr,

                                  • Gelbsucht (Ikterus),

                                  • Gerinnungsstörungen,

                                  • Verwirrtheit und Bewusstseinsstörungen (hepatische Enzephalopathie),

                                  • Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Gewichtsverlust.

                                  In manchen Situationen (z. B. beim akuten Leberversagen) kann die Leberfunktion auch sehr abrupt versagen – oft lebensbedrohlich innerhalb weniger Tage.

                                  3. Was ist eine Lebertransplantation?

                                  Bei einer Lebertransplantation wird die krankhafte Leber operativ entfernt und durch eine gesunde Spenderleber ersetzt.

                                  Ziele sind:

                                  • die lebenswichtigen Leberfunktionen dauerhaft wiederherzustellen,

                                  • lebensbedrohliche Komplikationen zu verhindern,

                                  • und die Lebensqualität deutlich zu verbessern.

                                  Es gibt zwei Hauptformen:

                                  1. Postmortale Lebertransplantation

                                  – das Spenderorgan stammt von einer verstorbenen Organspenderin oder einem Organspender.

                                  2. Leberlebendspende

                                  – eine gesunde Person spendet einen Teil ihrer Leber, der an eine schwer kranke Person transplantiert wird.

                                  Dank der Regenerationsfähigkeit der Leber können sowohl die Restleber der spendenden Person als auch die transplantierte Leber beim Empfänger wieder wachsen.

                                  In der überwiegenden Zahl der Fälle erfolgt die Transplantation mit einem postmortalen Organ. Die Leberlebendspende ist eine zusätzliche Möglichkeit, die unter klar definierten Bedingungen geprüft wird.

                                  4. Wann ist eine Lebertransplantation notwendig?

                                  Eine Transplantation wird dann in Betracht gezogen, wenn:

                                  • die Leberfunktion dauerhaft so stark eingeschränkt ist, dass die Lebenserwartung deutlich verkürzt ist,

                                  • und andere Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind.

                                  Typische Situationen:

                                  • fortgeschrittene Leberzirrhose (verschiedener Ursachen),

                                  • akutes Leberversagen,

                                  • bestimmte Lebertumoren (z. B. in klar definierten Kriterien),

                                  • angeborene Leber- und Stoffwechselerkrankungen,

                                  • schwere Autoimmunerkrankungen der Leber.

                                  Ob eine Transplantation sinnvoll ist, wird nie automatisch, sondern immer individualisiert entschieden. Im interdisziplinären Transplantationsboard besprechen sich Expert:innen aus:

                                  • Transplantationschirurgie,

                                  • Hepatologie (Medizinische Klinik II),

                                  • Anästhesie und Intensivmedizin,

                                  • Radiologie, Onkologie,

                                  • Psychiatrie/Psychosomatik,

                                  • Pflege, Sozialdienst u. a.

                                  Alle verfügbaren Informationen werden gemeinsam bewertet und eine Empfehlung formuliert.

                                  5. Vorbereitung und Voraussetzungen für die Warteliste

                                  Bevor jemand auf die Warteliste kommt, wird am LMU Klinikum Großhadern eine sehr gründliche Vorbereitung durchgeführt.

                                  5.1 Medizinische Abklärung

                                  Ziele sind:

                                  • die Transplantierbarkeit zu klären: Ist der Eingriff medizinisch sinnvoll und verantwortbar?

                                  • andere Organsysteme zu prüfen (Herz, Lunge, Nieren),

                                  • Risiken zu erkennen und – soweit möglich – zu behandeln oder zu minimieren.

                                  Typische Untersuchungen:

                                  • ausführliche Blut- und Leberwerte, Gerinnung, Stoffwechsel, Infektionen,

                                  • Ultraschall, CT und/oder MRT von Leber und Bauchraum,

                                  • Herzdiagnostik (EKG, Echokardiographie, ggf. Belastungstest),

                                  • Lungenfunktion,

                                  • ggf. Endoskopien (Magen-/Darmspiegelung).

                                  5.2 Psychosoziale Abklärung und Adhärenz

                                  Mindestens genauso wichtig wie die körperliche Eignung ist die Frage, ob jemand in der Lage ist, die langfristigen Anforderungen nach der Transplantation zu erfüllen:

                                  • regelmäßige Kontrolltermine wahrnehmen,

                                  • Medikamente konsequent einnehmen,

                                  • offen mit Beschwerden und Problemen umgehen,

                                  • ggf. bestehende Suchtprobleme konsequent bearbeiten.

                                  Diese Bereitschaft und Fähigkeit nennt man Adhärenz (Therapietreue).

                                  Nach der Transplantation müssen lebenslang Medikamente eingenommen werden, welche die Abstoßung des Organs verhindern (Immunsuppressiva).

                                  Wenn diese Medikamente nicht regelmäßig eingenommen werden, kann das schwerwiegende Folgen haben:

                                  • Abstoßungsreaktionen,

                                  • schwere Infektionen,

                                  • Verlust des Organs,

                                  • lebensbedrohliche Verläufe.

                                  Darum gehört zu jeder Vorbereitung auch eine psychosoziale Beurteilung, oft mit Einbezug von Angehörigen.

                                  5.3 Sucht und Lebensstil

                                  Bei alkoholbedingter Leberzirrhose oder anderen Suchterkrankungen ist in der Regel eine nachgewiesene Abstinenz über einen bestimmten Zeitraum notwendig (z. B. durch regelmäßige Tests). Zusätzlich wird eine begleitende Therapie empfohlen oder vorausgesetzt (z. B. Gesprächstherapie, Selbsthilfegruppen).

                                  Hier geht es nicht um „Bestrafung“, sondern um Schutz: Eine Transplantation bei nicht stabiler Abstinenz wäre mit einem hohen Risiko verbunden, dass die neue Leber wieder geschädigt wird.

                                  6. Warteliste und Organzuteilung – Rolle von Eurotransplant und MELD

                                  Postmortale Spenderlebern werden über die internationale Organisation Eurotransplant vermittelt. Eurotransplant koordiniert Organe aus mehreren europäischen Ländern.

                                  Wichtiger Punkt:

                                  Organe werden nicht einfach „der Reihe nach“ nach Wartezeit vergeben, sondern vor allem nach:

                                  • medizinischer Dringlichkeit,

                                  • Blutgruppe,

                                  • Körpergröße,

                                  • Organpassung,

                                  • logistischen Faktoren (Transportzeiten, Klinik).

                                  6.1 MELD-Score – Abbildung der Dringlichkeit

                                  Bei den meisten Patient:innen wird die Dringlichkeit durch den MELD-Score (Model for End-Stage Liver Disease) abgebildet. Er basiert auf bestimmten Laborwerten und schätzt die Wahrscheinlichkeit ein, innerhalb kurzer Zeit ohne Transplantation zu versterben.

                                  • hoher MELD-Score → hohe Dringlichkeit → höhere Priorität

                                  • niedriger MELD-Score → geringere Dringlichkeit → geringere Priorität

                                  6.2 Sonderpunkte (MELD-Exceptions)

                                  Einige Erkrankungen lassen sich nicht ausreichend durch Laborwerte abbilden. Dazu gehören vor allem bestimmte Tumorerkrankungen der Leber oder Gallenwege.

                                  In solchen Situationen kann das Transplantationszentrum bei Eurotransplant Sonderpunkte (Ausnahme-MELD) beantragen. Ziel ist es, auch diesen Patient:innen eine rechtzeitige Transplantation zu ermöglichen, obwohl ihre Laborwerte auf den ersten Blick noch „nicht so schlecht“ aussehen.

                                  Die tatsächliche Wartezeit hängt von vielen Faktoren ab (MELD, Sonderpunkte, Blutgruppe, Körpergröße, angebotene Organe) und ist im Einzelfall leider nicht verlässlich planbar.

                                  7. Leberlebendspende – ausführliche Informationen

                                  Die Leberlebendspende ist eine zusätzliche Option, die sorgfältig in das Gesamtkonzept der Transplantationsmedizin eingebettet ist. Sie ersetzt nicht die postmortale Spende, sondern ergänzt sie in ausgewählten Situationen.

                                  7.1 Grundprinzip

                                  Bei der Leberlebendspende spendet ein gesunder Mensch einen Teil seiner Leber. Dieser Teil wird der Empfängerin oder dem Empfänger transplantiert. Die Leber hat die besondere Fähigkeit, sich zu regenerieren:

                                  • die Restleber der spendenden Person wächst wieder nach,

                                  • das transplantierte Leberstück beim Empfänger nimmt an Volumen zu.

                                  In der Regel reicht nach der Regeneration die verbleibende Lebermasse sowohl beim Spender als auch beim Empfänger für eine normale Funktion aus.

                                  7.2 Typische Situationen für Lebendspende

                                  Eine Lebendspende kann insbesondere dann in Betracht gezogen werden, wenn:

                                  • die Zeit drängt (z. B. drohende Dekompensation, Tumorprogression),

                                  • die Wahrscheinlichkeit, rechtzeitig ein geeignetes postmortales Organ über Eurotransplant zu erhalten, gering ist,

                                  • eine günstige Konstellation aus Empfänger:in und potenzieller spendender Person besteht (Blutgruppe, Körpergröße, Anatomie).

                                  Bei Kindern ist die Lebendspende seit vielen Jahren eine etablierte Option, weil:

                                  • die benötigten Lebervolumina kleiner sind,

                                  • und der links-laterale Leberlappen des Erwachsenen in vielen Fällen gut geeignet ist.

                                  7.3 Wer kann spenden?

                                  Voraussetzungen für Lebendspender:innen:

                                  • volljährig, körperlich gesund, psychisch stabil,

                                  • passende Blutgruppe,

                                  • enge persönliche Beziehung zur Empfängerin oder zum Empfänger (gesetzliche Vorgabe),

                                  • freiwillige Entscheidung, ohne inneren oder äußeren Druck,

                                  • keine schwerwiegenden Vorerkrankungen (z. B. Herz, Lunge, Stoffwechsel),

                                  • keine unbehandelten psychiatrischen Erkrankungen oder aktiven Suchterkrankungen.

                                  Eine finanzielle Entlohnung ist gesetzlich verboten. Die Entscheidung zur Spende kann jederzeit widerrufen werden, ohne dass dies begründet werden muss.

                                  7.4 Detaillierte medizinische Abklärung der spendenden Person

                                  Die Sicherheit der spendenden Person steht absolut im Vordergrund. Daher ist die medizinische Abklärung besonders gründlich:

                                  • umfangreiche Blutuntersuchungen (Leberwerte, Gerinnung, Nierenfunktion, Stoffwechsel, Infektionen),

                                  • Herzuntersuchungen (EKG, Echokardiographie, ggf. Belastungstest),

                                  • Lungenfunktion,

                                  • Sonografie der Leber,

                                  • CT und/oder MRT zur exakten Darstellung von Lebervolumen, Gefäßen und Gallenwegen,

                                  • Volumenberechnungen: Wie viel Leber bleibt beim Spender zurück? Reicht das für eine sichere Restfunktion? Wie groß ist das Transplantat für den Empfänger?

                                  Auch die empfangende Person wird parallel intensiv abgeklärt.

                                  7.5 Psychosoziale Begutachtung

                                  Unabhängige Expert:innen (Psycholog:innen, Psychiater:innen, Sozialdienst) führen Gespräche mit der spendenden Person (und oft mit der Familie), um zu klären:

                                  • Ist die Entscheidung frei von Zwang, Schuldgefühlen oder massivem familiärem Druck?

                                  • Ist der Spender/die Spenderin emotional stabil und versteht die Tragweite?

                                  • Ist der berufliche, private und finanzielle Rahmen realistisch (Ausfallzeiten, Erholung, Kinderbetreuung etc.)?

                                  Diese Begutachtung dient nicht dazu, jemanden zu „prüfen“, sondern dazu, Menschen vor Überforderung und langfristigen Konflikten zu schützen.

                                  7.6 Operative Techniken der Leberlebendspende

                                  Es gibt unterschiedliche Techniken je nach Empfängergröße:

                                  Bei Kindern:

                                  Meist wird der links-laterale Leberlappen (Segmente II und III) entnommen. Dieser ist relativ klein, anatomisch gut zugänglich und bietet eine sehr gute Balance zwischen Sicherheit für die spendende Person und ausreichend Volumen für das Kind.

                                  Bei Erwachsenen:

                                  In vielen Fällen wird die rechte Leberhälfte transplantiert, weil sie das größte Volumen besitzt. Bei sehr kleinen oder leichten Erwachsenen kann in manchen Fällen die linke Leberhälfte ausreichen.

                                  Der Eingriff beim Spender / bei der Spenderin umfasst:

                                  • Öffnung des Bauchraums (oder – sehr selten und spezialisierten Zentren vorbehalten – laparoskopisch assistierte Verfahren),

                                  • Freilegung der entsprechenden Gefäße und Gallenwege,

                                  • Durchtrennung und Entnahme des definierten Leberteils,

                                  • sorgfältige Blutstillung und Rekonstruktion der Restleber,

                                  • Verschluss der Bauchdecke.

                                  Die Empfänger-Operation ähnelt im Prinzip einer „normalen“ Lebertransplantation, nur dass das Transplantat kleiner ist.

                                  7.7 Risiken für die spendende Person

                                  Trotz aller Sorgfalt und Erfahrung bleibt die Lebendspende eine große Operation. Mögliche Risiken:

                                  • Nachblutungen, Hämatome,

                                  • Infektionen, Wundheilungsstörungen,

                                  • Gallenleckagen oder Engstellen an den Gallenwegen,

                                  • Thrombosen, Embolien,

                                  • Narbenbildung und Narbenschmerzen,

                                  • sehr selten schwerwiegende Komplikationen bis hin zu lebensbedrohlichen Verläufen.

                                  Die langfristige Prognose für sorgfältig ausgewählte Spender:innen ist in der Regel sehr gut. Die allermeisten kehren wieder vollständig in Alltag, Beruf und Freizeit zurück.

                                  7.8 Rechtlicher Rahmen und Eurotransplant-Residency

                                  Die Lebendspende ist in Deutschland streng geregelt:

                                  • ausschließlich freiwillig,

                                  • nicht vergütbar,

                                  • unabhängige Kommissionsentscheidung,

                                  • ausführliche Aufklärung und Dokumentation.

                                  Zudem gilt:

                                  Die Leberlebendspende steht nur Patient:innen mit Wohnsitz im Eurotransplant-Raum zur Verfügung, weil in sehr seltenen Fällen ein Versagen des Transplantats auftreten kann. Dann ist unter Umständen eine rasche Retransplantation mit einem postmortalen Spenderorgan notwendig – der Zugang dazu ist an das Eurotransplant-System gebunden.

                                  8. Moderne Organerhaltung – Maschinenperfusion (HOPE & NMP)

                                  Früher wurden Spenderorgane nach Entnahme nur gekühlt und in einer Konservierungslösung transportiert. Heute bietet die Maschinenperfusion zusätzliche Möglichkeiten.

                                  Am LMU Klinikum Großhadern betreiben wir eines der größten Programme im Eurotransplant-Raum mit über 60 Perfusionseinsätzen pro Jahr.

                                  8.1 HOPE – Hypotherme oxygenierte Perfusion

                                  • Die Leber wird bei niedriger Temperatur (kalt) mit sauerstoffreichem Perfusat durchspült.

                                  • Ziel: Schäden durch die Zeit ohne Durchblutung (Ischämie) zu reduzieren, bevor das Organ wieder im Körper durchblutet wird.

                                  8.2 NMP – Normotherme Maschinenperfusion

                                  • Die Leber wird bei Körpertemperatur mit Sauerstoff, Nährstoffen und ggf. Blutbestandteilen perfundiert.

                                  • Die Leber arbeitet quasi „auf dem Gerät“: sie produziert z. B. Galle und zeigt Stoffwechselaktivität.

                                  • Das Team kann so die Funktion des Organs bereits vor der Transplantation beurteilen.

                                  Vorteile der Maschinenperfusion:

                                  • bessere Beurteilbarkeit der Organqualität,

                                  • potenzielle Reduktion von Frühkomplikationen,

                                  • erweiterte Nutzung von Spenderorganen, die früher oft abgelehnt worden wären.

                                  9. Der operative Ablauf der Lebertransplantation

                                  9.1 Vor der Operation

                                  Sobald ein Organangebot akzeptiert wurde, werden Patient:innen einbestellt (manchmal sehr schnell). Nach Aufnahme:

                                  • erneute körperliche Untersuchung,

                                  • aktuelle Blutwerte,

                                  • Überprüfung von Infekten und Begleiterkrankungen,

                                  • Narkosevorgespräch.

                                  9.2 Im Operationssaal

                                  • Einleitung der Narkose durch das Team der Anästhesie,

                                  • Anlage von Zugängen und Überwachungsleitungen (z. B. Arterienkatheter, zentraler Venenkatheter),

                                  • Beginn der Operation durch das Transplantationsteam.

                                  9.3 Phase 1: Entfernung der erkrankten Leber

                                  Die Chirurg:innen:

                                  • öffnen den Bauchraum,

                                  • lösen die erkrankte Leber vorsichtig aus dem umliegenden Gewebe,

                                  • stellen Leberarterie, Pfortader, Lebervenen sowie den Gallengang frei und durchtrennen sie.

                                  In dieser Phase kann es aufgrund von Gerinnungsstörungen und Gefäßveränderungen zu Blutungen kommen, die sorgfältig kontrolliert werden.

                                  9.4 Phase 2: „Anhepatische Phase“

                                  In dieser Phase ist noch keine Leber im Körper vorhanden. Der Körper wird über andere Organe und über die Anästhesie unterstützt, bis die neue Leber angeschlossen ist.

                                  9.5 Phase 3: Implantation der Spenderleber

                                  Nun wird die Spenderleber in den Bauchraum eingebracht und festgenäht:

                                  1. Anschluss der großen Lebervenen an das venöse System,

                                  2. Anschluss der Pfortader,

                                  3. Anschluss der Leberarterie,

                                  4. Eröffnung der Gefäße – das Blut beginnt, die neue Leber zu durchströmen.

                                  Oft sieht man schon in dieser Phase, wie die Leber ihre Farbe verändert und beginnt zu arbeiten.

                                  Anschließend wird der Gallenabfluss hergestellt:

                                  • entweder direkte Verbindung von Spender- zu Empfängergallengang,

                                  • oder Anschluss des Gallengangs an eine Dünndarmschlinge (z. B. bei vorgeschädigten Gallenwegen).

                                  9.6 Phase 4: Kontrolle und Abschluss

                                  Zum Schluss:

                                  • sorgfältige Blutstillung,

                                  • Kontrolle der Durchblutung und des Gallenabflusses,

                                  • Einlage von Drainagen,

                                  • schichtweiser Verschluss der Bauchdecke.

                                  Danach erfolgt die Verlegung auf die Intensivstation.

                                  10. Die Zeit nach der Operation

                                  10.1 Intensivstation

                                  Direkt nach der OP:

                                  • enge Überwachung von Kreislauf, Atmung, Leberfunktion, Gerinnung, Nierenfunktion,

                                  • Einstellung der Immunsuppression,

                                  • Behandlung von Schmerzen,

                                  • ggf. Beatmung über einen Zeitraum von Stunden bis Tagen.

                                  10.2 Normalstation (Transplantationsstation H5)

                                  Nach Stabilisierung Verlegung auf die Station H5:

                                  • schrittweise Mobilisation,

                                  • langsamer Kostaufbau,

                                  • Fortführung und Anpassung der Immunsuppression,

                                  • Schulung zu Medikamenten, Infektionsschutz, Warnzeichen,

                                  • Angehörige werden – wenn gewünscht – mit einbezogen.

                                  Die Dauer des stationären Aufenthalts ist individuell unterschiedlich, liegt aber häufig bei mehreren Wochen.


                                  11. Langfristige Nachsorge
                                  12. Erfolgsaussichten nach Lebertransplantation

                                  Große europäische Zentren zeigen:

                                  • 1-Jahres-Überleben nach Lebertransplantation: ca. 85–90 %,

                                  • 5-Jahres-Überleben: ca. 70–75 %.

                                  Viele Patient:innen leben 10 Jahre und länger, manche mehrere Jahrzehnte, mit guter Lebensqualität.

                                  Wesentliche Einflussfaktoren:

                                  • Allgemeinzustand vor der Transplantation,

                                  • Art und Stadium der Grunderkrankung,

                                  • Qualität des Spenderorgans,

                                  • Auftreten oder Vermeidung von Komplikationen (z. B. Infektionen, Gefäß- oder Gallenwegsprobleme),

                                  • konsequente Adhärenz im Langzeitverlauf.

                                  Viele Patient:innen berichten, dass sie nach der Erholungsphase:

                                  • mehr Kraft und Belastbarkeit haben,

                                  • wieder am sozialen Leben teilnehmen können,

                                  • teilweise in den Beruf zurückkehren,

                                  • wieder reisen, sporten oder ihre Familie aktiv versorgen können.

                                  Gleichzeitig bleibt die Transplantation eine chronische Situation – mit Medikamenten, Kontrollen und einem gewissen Infektionsrisiko.

                                  13. Erfolgsaussichten der Leberlebendspende

                                  Die Überlebensraten nach Lebendspende-Transplantation liegen im ähnlichen Bereich wie nach postmortaler Transplantation:

                                  • ca. 85–90 % nach einem Jahr,

                                  • ca. 70–80 % nach fünf Jahren.

                                  Für Spender:innen ist das langfristige Risiko bei sorgfältiger Auswahl sehr gering – ernsthafte dauerhafte Einschränkungen sind selten.

                                  Eine Lebendspende ist dennoch ein großer Schritt und sollte immer gut überlegt und umfassend beraten werden.

                                  14. Lebertransplantation im Rahmen klinischer Studien

                                  Nicht für alle Erkrankungen ist die Lebertransplantation bereits „Standard“. In ausgewählten Situationen kann sie jedoch im Rahmen klinischer Studien angeboten werden.

                                  14.1 Nicht resektable kolorektale Lebermetastasen

                                  Für Patient:innen mit nicht operativ entfernbaren (nicht resektablen) Lebermetastasen eines kolorektalen Karzinoms werden am LMU Klinikum Großhadern u. a. die Studien:

                                  • RAPID-MUC: Zweizeitige Lebertransplantation mit einem Teilorgan aus einer Lebendspende bei ausgewählten Patient:innen mit nicht resektablen kolorektalen Lebermetastasen.

                                  • TRANSMIT: Lebertransplantation mit streng ausgewählten postmortalen Spenderlebern von Personen mit früherer Tumorerkrankung, bei denen ein sehr geringes Übertragungsrisiko besteht.

                                  angeboten.

                                  Ziel dieser Studien ist es zu prüfen, ob eine Lebertransplantation bei sehr sorgfältig ausgewählten Betroffenen eine sinnvolle Ergänzung oder Alternative zu bisherigen Therapien darstellen kann.

                                  14.2 Nicht resektable Gallengangsgabeltumoren

                                  Für Patient:innen mit nicht resektablen perihilären Cholangiokarzinomen (Gallengangsgabeltumoren) besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an der:

                                  • PRODUT 02-Studie

                                  Auch hier geht es darum, die Rolle der Lebertransplantation als potenzielle Therapieoption wissenschaftlich zu untersuchen.

                                  Eine Studienteilnahme ist immer freiwillig, setzt eine ausführliche Aufklärung voraus und wird im interdisziplinären Board im Einzelfall geprüft.

                                  15. Erfahrung und Netzwerk des LMU Klinikums Großhadern

                                  Mit rund 70 Lebertransplantationen pro Jahr gehört das LMU Klinikum Großhadern zu den größten Lebertransplantationszentren in Deutschland und ist eines der größten Programme im Eurotransplant-Bereich.

                                  • hohe Fallzahlen,

                                  • strukturierte Abläufe,

                                  • moderne Organerhaltung,

                                  • enge interdisziplinäre Zusammenarbeit,

                                  • überregionale Kooperation mit Ulm, Erlangen und dem Klinikum rechts der Isar

                                  tragen dazu bei, dass Patient:innen auf hohem Niveau und nach aktuellem Stand der Wissenschaft behandelt werden.

                                  16. Kontakt, Zuständigkeiten & Terminorganisation im Lebertransplantationsprogramm

                                  Damit Ihr Anliegen schnell und gezielt bearbeitet werden kann, sind die Zuständigkeiten im Lebertransplantationsprogramm des LMU Klinikums Großhadern klar geregelt:

                                  ________________________________________

                                  Medizinische Abklärung der Lebererkrankung

                                  Die internistische und hepatologische Abklärung, also die erste medizinische Beurteilung, ob eine Lebertransplantation grundsätzlich infrage kommt, erfolgt über die Transplantationsambulanz

                                  📌 Anmeldung über die Transplantationskoordinatorinnen

                                  📞 Telefon: 089 4400-73978

                                  ________________________________________

                                  Wartelistenführung & chirurgische Transplantationssprechstunde

                                  Die Anmeldung zur Warteliste, die Organisation der chirurgischen Transplantationssprechstunde sowie alle organisatorischen Fragen rund um die Lebertransplantation erfolgen zentral über die:

                                  Transplantationskoordinatorinnen

                                  • Franziska Macke

                                  📞 Telefon: +49 (0)89 4400-73987

                                  ✉ E-Mail: Franziska.Macke@med.uni-muenchen.de

                                  • Susann Mühlsteffen

                                  📞 Telefon: +49 (0)89 4400-73978

                                  ✉ E-Mail: Susann.Muehlsteffen@med.uni-muenchen.de

                                  ________________________________________

                                  Nachsorge nach Lebertransplantation

                                  Die medizinische Nachsorge nach erfolgter Lebertransplantation erfolgt über das:

                                  ➡ Transplantationszentrum des LMU Klinikums Großhadern

                                  📞 Telefon: 089 4400-73988

                                  ________________________________________

                                  Federführende Mitglieder der interdisziplinären Transplantationskonferenz

                                  Transplantationschirurgie

                                  Prof. Dr. med. Markus Guba

                                  Klinik für Allgemeine, Viszeral- und Transplantationschirurgie

                                  ✉ E-Mail: markus.guba@med.uni-muenchen.de

                                  Die persönliche chirurgische Transplantationssprechstunde findet statt:

                                  🕒 Montag, 12:30 – 14:20 Uhr

                                  📍 Transplantationszentrum München

                                  Ebene 0, Würfel HI

                                  📌 Anmeldung über die Transplantationskoordinatorinnen

                                  Anästhesie & Intensivmedizin

                                  PD Dr. med. Jan Melichar

                                  Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin

                                  ✉ E-Mail: Jan_michael.melichar@med.uni-muenchen.de

                                  Transplantationshepatologie

                                  Medizinische Klinik II

                                        • Univ.-Prof. Dr. med. Christian Lange

                                        ✉ Christian.Lange@med.uni-muenchen.de

                                        • Prof. Dr. med. Gerald Denk

                                        ✉ Gerald.Denk@med.uni-muenchen.de

                                        • Dr. med. Christiane Paulig

                                        ✉ Christiane.Paulig@med.uni-muenchen.de

                                  Pädiatrische Hepatologie

                                  PD Dr. med. Eberhard Lurz

                                  ✉ E-Mail: Eberhard.Lurz@med.uni-muenchen.de

                                  Psychiatrischer Konsildienst

                                  PD Dr. med. Daniela Eser

                                  ✉ E-Mail: Daniela.Eser@med.uni-muenchen.de

                                  📌 Anmeldung über 📞 Telefon: 089 4400-72720 oder 72718


                                  17. Abschließende Gedanken

                                  Eine Lebertransplantation – egal ob mit einem postmortalen Organ oder im Rahmen einer Lebendspende – ist ein großer, einschneidender Schritt. Sie verlangt Mut, Vertrauen, Geduld und die Bereitschaft, das eigene Leben medizinisch begleitet zu gestalten.

                                  Gleichzeitig schenkt sie vielen Menschen eine sehr reale Chance auf ein neues Leben, in dem wieder Raum ist für Alltag, Familie, Beruf und persönliche Pläne.

                                  Unser Ziel am LMU Klinikum Großhadern ist es, Sie auf diesem Weg mit fachlicher Kompetenz, transparenter Information und menschlicher Zuwendung zu begleiten – von der ersten Vorstellung über die Transplantation bis in die langfristige Nachsorge.

                                  Karrieretag für Pflegefachberufe

                                  Pflege mit Herz und Kompetenz: Erleben Sie am 27. Juni 2025 den Karrieretag der Pflege am LMU Klinikum – ein Tag voller inspirierender Einblicke in den anspruchsvollen und ganzheitlichen Pflegealltag. Treffen Sie Experten, entdecken Sie vielfältige Karrierechancen und erhalten Sie spannende Informationen zu Jobs, Ausbildungen und Weiterbildungen. Kommen Sie vorbei, tauschen Sie sich mit Kollegen aus und lassen Sie sich von der gelebten Pflegewissenschaft begeistern – ganz unverbindlich und ohne Anmeldung.

                                  mehr Informationen

                                  Transplantationszentrum München der LMU

                                  Leitung: Prof. Dr. med. Bruno Meiser
                                  +49 (0)89 4400 73960
                                  +49 (0)89 4400 78770
                                  KƒO_Euwüavim fuYlrvfiuyziu mi
                                  • Impressum
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