Neue TB-Diagnostika

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Tuberkulose eine der zehn häufigsten Todesursachen bei Kindern unter fünf Jahren. Einer der Hauptgründe ist, dass die Erkrankung oftmals nicht richtig und rechtzeitig diagnostiziert wird. Dies betrifft insbesondere ressourcenschwache Regionen. Verfügbare Tests sind zu teuer, komplex oder technisch aufwendig. Es bedarf dringend neuer, kinderfreundlicher Testverfahren, die anhand einfacher Proben (z. B. Speichel) durchgeführt werden können. Um dies zu ändern, evaluatiert die Forschungsgruppe "Neue TB-Diagnostika" unter der Leitung von PD Dr. med. Norbert Heinrich und unter Co-Leitung von Dr. med. Laura Olbrich, DPhil, neue Diagnostika. Dazu werden Studien zu neuen TB-Diagnostika vorbereitet, durchgeführt und ausgewertet.
Ein Schwerpunkt ist RaPaed-AIDA-TB (Rapid and Accurate Diagnosis of Paediatric TB - An AIDA (Assessment of Innovative Diagnostic and Algorithms for Early and Sensitive Detection of Acute TB)), eine der größten TB-Diagnostikstudien bei Kindern. Mit der Studie ERASE-TB (Early risk assessment in TB contacts by the use of new tests) soll die Frühdiagnostik von sich entwickelnder Tuberkulose bei TB-Kontakten mittels neuer Diagnose-Assays etabliert werden.
Zudem arbeitet die Forschungsgruppe, zum Beispiel im Rahmen des UNITE4TB Forschungskonsortiums an der Entwicklung und klinischen Evaluierung diagnostischer Biomarker für eine personalisierte, verkürzte Tuberkulose-Behandlung (vgl. auch Forschungsgruppe TB-Medikamentenentwicklung).
Laufende Projekte

RaPaed ist eine der größten Kohorten- und Diagnostikstudien, die jemals im Bereich der Kindertuberkulose durchgeführt wurden. Sie wird von der Europäisch-afrikanischen Kooperation European & Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP) und dem Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) finanziert.
Herzstück des Projekts ist eine diagnostische Validierungsstudie, die gemeinsam mit lokalen Partnern in fünf Ländern durchgeführt wird. Vier Standorte befinden sich in Afrika (Südafrika, Tansania, Mosambik, Malawi), ein weiterer in Indien. In der Studie werden insgesamt 10 Diagnoseansätze untersucht und dabei acht neue diagnostische Tests evaluiert. Die Leistung der Tests wird mit dem Referenzstandard für diagnostische Validierungsstudien für Kinder verglichen.
Das RaPaed-AIDA-TB-Projekt bringt erfahrene akademische Gesundheitszentren und ein Zentrum für Klinische Studien an der LMU mit akademischen Test-Entwicklern sowie großen Industriepartnern zusammen. Die Tests werden durch Plattformen etabliert, die eine patientennahe Diagnostik (so genanntes Point-of-Care-Testing) oder eine Durchführung von Tests in lokalen Krankenhäusern mit verkürzten Überweisungsfristen, ermöglichen. Mit dem Ziel, Gesundheitsstrukturen und Forschung weltweit zu stärken, trägt RaPaed-AIDA-TB zudem auch zum lokalen Kompetenzaufbau in der Diagnose von Kindertuberkulose und zur Weiterbildung afrikanischer Forscher bei.
Das RaPaed-Projektkonsortium
Koordinator: LMU Klinikum München
Klinische Studienzentren
- National Institute for Medical Research (NIMR – MMRC), Mbeya, Tansania
- Instituto Nacional de Saúde (INS), Mosambik
- University of Malawi College of Medicine (CoM), Blantyre, Malawi
- University of Cape Town Lung Institute (UCTLI), Kapstadt, Südafrika
- Christian Medical College (CMC), Vellore, Indien
Konsortium und Projektpartner
- LMU, München
- Foundation for Innovative New Diagnostics (FIND), Schweiz
- University of Melbourne, Australien
- Stellenbosch University, Südafrika
- Karolinska Institute, Schweden
- Research Center Borstel, Deutschland
- NTP Tanzania, NTP, Mosambik
- MoH, Malawi
- OVG, Oxford University, UK
Industriepartner
- Beckman Coulter, Inc.
- Cepheid
Finanzierung
RaPaed-AIDA-TB wird gefördert durch das European & Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP; RIA2016MC -1623) und das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF)

In der ERASE-TB (Early risk assessment in TB contacts by the use of new tests) Studie wird die Frühdiagnostik von sich entwickelnder Tuberkulose bei TB-Kontakten mittels neuer Diagnose-Assays etabliert werden. 2021 begann das internationale Forschungsteam, bis zu 2.100 Kontaktpersonen von an infektiöser Lungentuberkulose Erkrankten für die Studie zu rekrutieren. Diese werden bis zu 2 Jahre nachverfolgt. Die Studie wird mit lokalen Partnern in Tansania, Mosambik und Zimbabwe durchgeführt.
ERASE-TB Newsletter
Abgeschlossene Projekte
Das RaPaed-Projektkonsortium
Übersicht RaPaed Konsortiumspartner und Organigramm
Koordinator: LMU Klinikum München
Klinische Studienzentren
- National Institute for Medical Research (NIMR – MMRC), Mbeya, Tansania
- Instituto Nacional de Saúde (INS), Mosambik
- University of Malawi College of Medicine (CoM), Blantyre, Malawi
- University of Cape Town Lung Institute (UCTLI), Kapstadt, Südafrika
- Christian Medical College (CMC), Vellore, Indien
Konsortium und Projektpartner
- LMU, München
- Foundation for Innovative New Diagnostics (FIND), Schweiz
- University of Melbourne, Australien
- Stellenbosch University, Südafrika
- Karolinska Institute, Schweden
- Research Center Borstel, Deutschland
- NTP Tanzania, NTP, Mosambik
- MoH, Malawi
- OVG, Oxford University, UK
Industriepartner
- Beckman Coulter, Inc.
- Cepheid
ERASE-TB-Projektkonsortium
Förderung
RaPaed-AIDA-TB
RaPaed-AIDA-TB wird gefördert durch das European & Developing Countries Clinical Trials Partnership (EDCTP; RIA2016MC -1623) und das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF).
ERASE-TB
Das ERASE-TB Projekt ist Teil des von der Europäischen Union unterstützten EDCTP-2-Programms.