Untersuchungen
Bei der Frau
Eine Hormonanalytik ist ein wesentlicher Eckpfeiler zur Abklärung des unerfüllten Kinderwunsches und der Beurteilung des Zyklusgeschehens. Da sich einige wichtige Hormonwerte im Laufe des Menstruationszyklus verändern, ist die Blutentnahme vor allem zwischen dem 3. Und 5. Zyklustag (nach Beginn der Regelblutung) sowie in der Mitte der zweiten Zyklushälfte (typischerweise etwa am 21. Tag) sinnvoll. In unseren Zentren kann bei Bedarf ein großes Spektrum von Hormonen und Botenstoffen bestimmt werden, wobei die wichtigsten Werte wenige Stunden nach Blutentnahme vorliegen.
Die Ultraschalluntersuchung ist wesentlicher Bestandteil der Abklärung bei unerfülltem Kinderwunsch. Hiermit können die Eierstöcke (Ovarien) und die Gebärmutter (Uterus) sowie andere Organe im kleinen Becken der Frau untersucht werden. Sie dient auch der kontinuierlichen Überwachung des Wachstums der Eibläschen (Follikel) währen des normalen Zyklus oder besonders auch während einer hormonellen Stimulation. In unserem Zentrum stehen die modernsten Geräte zur Verfügung.
Aufgrund von Infektionen oder Endometriose oder anderen Ursachen kann es zu Verwachsungen und Verklebungen der Eileiter kommen, sodass Spermien nicht mehr zur Eizelle gelangen können. Störungen oder Blockaden der Eileiter sind häufige Ursachen bei unerfülltem Kinderwunsch.
Exemfoam
Wie bei einer normalen gynäkologischen Ultraschalluntersuchung werden die Gebärmutter und die Eierstöcke dargestellt, wobei zusätzlich durch Einbringen eines Kontrastmittels in die Gebärmutter festgestellt werden kann, ob Blockaden der Eileiter vorliegen. Mit diesem kleinen Eingriff, der in unseren Sprechstunden räumen (ohne Narkose) stattfindet, gelingt es Hinweise auf eine mögliche Eileiterproblematik zu erhalten.
Bauchspiegelung (Laparoskopie)
Bei dringendem Verdacht auf Verklebungen der Eileiter oder bei Verdacht auf Endometriose (Absiedlungen von Gebärmutterschleimhaut in den Eierstöcken, Eileitern oder Bauchfell) werden wir Ihnen möglicherweise eine Bauchspiegelung empfehlen. Dieser Eingriff erfordert eine Allgemeinnarkose und meist 1-2 Tage Aufenthalt in unserer Klinik. Der Vorteil der Bauchspiegelung ist dabei, dass es hier möglich ist, alle Organe direkt zu betrachten und ggf. Probleme (z.B. Zysten, Verwachsungen, Endometriose) direkt zu beheben.
Unerfüllter Kinderwunsch sollte in bestimmtem Fällen zu einer genetischen Beratung und Untersuchung führen. In unserer Kinderwunschambulanz klären wir Sie über die Indikationen für eine gentische Untersuchung auf. Sollte eine derartige Untersuchung bei Ihnen sinnvoll sein, kann ein Beratungsgespräch bei unseren Kooperationspartnern des genetischen Instituts veranlasst werden. Gegebenenfalls können dann verschiedene Untersuchungen der Chromosomen oder Gene mittels Blutuntersuchung direkt veranlasst werden. Auch bei Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch, bei denen auf Grund von sehr wenigen oder wenig beweglichen Spermien eine sog. ICSI- Therapie geplant ist, kann eine genetische Beratung sinnvoll sein.
Kooperationspartner:
Institut für Humangenetik
Goethestr. 29
80336 München
Tel: 089/4400-53683
Fax: 089/4400-54468
Besteht nach ausführlicher Untersuchung der Verdacht auf angeborene Veränderungen (Uterus subseptus, bicornis) oder erworbener Veränderungen im Bereich von Muskelwand oder Schleimhaut der Gebärmutter (z.B. Myome, Polypen) können wir dies mittels endoskopischer Verfahren (Spiegelung der Gebärmutter: Hysteroskopie) ohne große Belastung für Sie weiter abklären.
Eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) kann durchgeführt werden, wenn der Verdacht auf einen Verschluss der Eileiter, Endometriose, Verwachsungen oder große Myome besteht. Bei einer Bauchspiegelung werden drei kleine ca 2 cm lange Schnitte gesetzt (Einer im Bauchnabel, und zwei im Unterbauch), durch die eine Kamera eingeführt wird. Mittels der Kamera kann der gesamte Bauchraum inspiziert werden. Durch eine Spülung mit einer blaugefärbten Flüssigkeit kann die Durchgängigkeit der Eileiter überprüft werden. Die Gebärmutter und die Eierstöcke können genau beurteilt werden und der Unterbauch wird auf Endometriose untersucht. Wenn Verwachsungen vorliegen können diese gelöst werden.
Beim Mann
Eine umfangreiche andrologische Abklärung nach wenigen Monaten unerfüllten Kinderwunsches ist nur dann gerechtfertigt, wenn sich aus der Krankenvorgeschichte des Mannes (z.B. Hodenhochstand, vorhergehende Erkrankungen im Genitalbereich, Tumorerkrankungen) oder Befund (z.B. reduzierte Hodengröße) Hinweise für eine mögliche Einschränkung der Fruchtbarkeit ergeben.
Gleiches gilt, wenn bei der Partnerin Einschränkungen vorliegen (z.B. eingeschränkte Eizellreserve) oder sie 35 Jahre oder älter ist und damit bezüglich des Kinderwunsches ein Zeitdruck besteht.
Ansonsten besteht eine Unfruchtbarkeit erst dann, wenn nach 12 Monaten ungeschützten Geschlechtsverkehr keine Schwangerschaft eingetreten ist. Diese zeitliche Begrenzung ergibt sich daraus, dass bei gesunden, jungen Paaren pro Zyklus mit einer Empfängniswahrscheinlichkeit von ca. 25% zu rechnen ist und nach einem Jahr bei mehr als 90% der Paare Schwangerschaften eingetreten sind.
Bitte beachten Sie folgende Hinweise, die den Ablauf vereinfachen können:
- Ihre Ehefrau/Partnerin ist willkommen!
- Vorbefunde (Blutwerte, Spermiogramme, humangenetische Untersuchungen, sonstige Berichte) bitte mitbringen!
- Bitte überlegen Sie zuvor und teilen uns mit, wer Sie an uns empfohlen oder wiesen hat und einen Bericht von uns erhalten soll.
- Wird im Rahmen einer Untersuchung Ihrer Fruchtbarkeit eine Samenuntersuchung notwendig, sollte für 2-7 Tage kein Samenerguss erfolgen!
- Bitte geben Sie bei der Terminvergabe an, weshalb Sie in die andrologische Sprechstunde kommen wollen (z.B. Kinderwunsch)! Nur so können wir die dafür notwendige Zeit und die notwendigen Untersuchungen planen.
Die Sexualanamnese umfasst Fragen nach Erektions-, Ejakulations- und Orgasmusstörungen des Mannes. Nicht immer verbirgt sich hinter diesen Beschwerden ein ernstes organisches Problem. Situative Erektionsstörungen, d.h. zum Beispiel Erektionsstörungen nur zum Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs zu den „fruchtbaren Tagen“ können auch im Rahmen der durch den Kinderwunsch bedingten psychischen Belastung auftreten.
Mehrfacher täglicher Geschlechtsverkehr an den sog. „fruchtbaren Tagen“ ist sinnlos, da mit zunehmender Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs die Zahlen der Samenzellen im Sperma abnehmen. Auch eine mehr als 10tägige sexuelle Enthaltsamkeit ist wegen der dann einsetzenden Alterungsvorgänge der Zellen und eventuell reduzierter Beweglichkeit ohne Nutzen. Die Wahrscheinlichkeit für eine Empfängnis nimmt aber auch bei verminderter Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs ab, insbesondere wenn sie weniger als zweimal pro Monat beträgt.
In der weiteren Krankenvorgeschichte wird nach vorhergehenden hochfieberhaften Infekten in den letzten 12 Wochen vor der Ejakulatuntersuchung gefragt, da sie zu einer vorübergehenden Samenzellzahl führen können.
Ähnliches gilt für bestimmte Medikamente.
Weitere wichtige Angaben betreffen die Kinderkrankheiten (insbesondere Mumps im Jugend- oder Erwachsenenalter), Hodenhochstand, Entzündungen im Genitalbereich, Geschlechtskrankheiten, Allgemeinerkrankungen, Voroperationen, Verletzungen im Becken- oder Genitalbereich, Genussmittelverbrauch (Nikotin, Alkohol, Drogen), berufliche oder private Streßfaktoren sowie eine mögliche Exposition gegenüber Umweltgiften oder Wärme.
Bei Verdacht auf einen Mangel an männlichem Geschlechtshormon (Testosteron) sind besondere Aspekte zu berücksichtigen. Symptome des Testosteronmangels sind Abnahme des sexuellen Verlangens, Erektionsstörungen, depressive Stimmungslage, Abnahme der allgemeinen Aktivität, Lustlosigkeit, Hitzewallungen und Nachlassen der Muskelkraft. Körperbehaarung und Rasurfrequenz können vermindert sein.
Besonderer Wert wird auf die Untersuchung der Genitalorgane gelegt. Die Untersuchung erfolgt zunächst im Stehen; Sie werden gebeten, Hose und Unterhose auszuziehen.
Penis, Hodensack und die Brustdrüsen werden auf äußerliche Veränderungen untersucht. Besonders wichtig sind der Ausschluss oder Nachweis einer Krampfader im Hodensack (Varikozele). Hierbei werden Sie gebeten, tief Luft zu holen, diese anzuhalten und dann zu pressen. Es kann dann der Füllungszustand des Venengeflechts im Hodensack und eventuell der Blutrückfluss bei Bauchpresse überprüft werden.
Apparative Untersuchungen erfolgen mit Ultraschall, Doppler- oder Duplexsonografie. Hierbei werden Sonden über das zu untersuchende Areal erhalten. Die Untersuchung ist schmerzlos. Sie spüren nur das kühle Ultraschall-Gel, das auf die Haut aufgetragen werden muss.
Blutuntersuchungen sind unter Umständen zur Bestimmung von Hormonen, anderer Blutwerte oder auch humangenetische Untersuchungen notwendig. Teilen Sie uns doch bitte mit, falls vorher schon Blutuntersuchungen erfolgt sind und bringen Sie die Werte mit. So können Doppel-Bestimmungen vermieden werden.
Zudem hilft es uns, wenn Sie uns vor der Blutentnahme darauf aufmerksam machen, falls es Ihnen bei vorhergehenden Untersuchungen schon einmal schlecht geworden sein sollte.
Wenn ein Mangel des männlichen Geschlechtshormons Testosteron abgeklärt werden muss, sollte die Blutentnahme ohne vorhergehende Nahrungsaufnahme zwischen 8 und 11 Uhr am Vormittag erfolgen.
Ja, um eine Standardisierung der Ejakulatanalyse zu gewährleisten, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Laborhandbuch herausgegeben, in dem die Arbeitsschritte und die für das Erstellen eines Spermiogramms notwendigen Materialien sowie die Normalwerte festgelegt sind.
Mit der Herausgabe des neuen WHO-Labormanuals zur Untersuchung und Aufarbeitung des menschlichen Ejakulats im Jahr 2021 sind neue Grenzwerte für die wichtigsten Parameter des Spermiogramms gültig geworden. Grundlage dafür ist die Auswertung von Spermiogrammdaten von Männern gewesen, die in den letzten 12 Monaten auf natürlichem Weg mit ihren Partnerinnen eine Schwangerschaft erreicht hatten.
- Volumen ≥ 1.4 ml
- pH ≥ 7.2
- Spermienkonzentration ≥ 16 x 106/ml
- Gesamtzahl der Spermatozoen ≥ 39 x 106
- Vorwärtsbeweglichkeit ≥ 30% (PR)
- Gesamtbeweglichkeit ≥ 42%
- Morphologie ≥ 4% Normalformen
- Anteil vitaler Spermatozoen ≥ 54%
- Normozoospermie → Ejakulatparameter in den Referenzbereichen
- Oligozoospermie → Spermienkonzentration reduziert
- Asthenozoospermie → Motilität reduziert
- Teratozoospermie → Morphologie reduziert
- Oligoasthenoteratozoospermie → Konzentration, Motilität, Morphologie reduziert
- Azoospermie → Keine Spermien im Ejakulat nachweisbar (nach Zentrifugation !)
- Aspermie → Kein Ejakulat
- Nekrozoospermie → Anteil toter Spermien erhöht
- Die Ejakulatqualität weist erhebliche intraindividuelle Schwankungen auf. Es sollten daher immer zwei Spermiogramme untersucht werden. Bei stark voneinander abweichenden Befunden kann manchmal auch eine dritte Untersuchung notwendig werden.
- Insbesondere bei Ihrer Erstuntersuchung muss daran gedacht werden, dass die ungewohnte Umgebung der Ejakulatgewinnung zu Qualitätseinbußen des Spermas führen kann.
- Sind Sie nicht in Lage, Ejakulat in der Ambulanz zu gewinnen, kann es auch unter häuslichen Bedingungen produziert werden. In diesem Fall muss aber sichergestellt sein, dass der Transport innerhalb einer Stunde körperwarm in das andrologische Labor erfolgt. Entsprechende Gefäße zum Auffangen des Ejakulates stellen wir zur Verfügung.
- Möchten, dürfen oder können Sie keine Masturbation (Selbstbefriedigung) durchführen, ist die Gewinnung des Ejakulates auch durch Geschlechtsverkehr möglich, wenn dafür entwickelte Spezialkondome ohne spermizide, d.h. die Samenzellen abtötende Beschichtung verwendet werden.
- Bitte beachten Sie, dass „Fehler“ bei der Spermagewinnung zu Verfälschungen führen können (z.B. Gewinnung während des Geschlechtsverkehrs ohne Spezialkondom, Benutzung von Seife als Gleitmittel bei Masturbation).
- Wenn mikrobiologische Untersuchungen im Sperma vorgesehen sind, sollten Sie vor der Masturbation die Blase leeren und Hände sowie die Penishaut reinigen. Hierbei ist darauf zu achten, dass keine Seifenrückstände auf der Haut verbleiben und eventuell mit dem Sperma in Kontakt kommen können.
Beurteilung von Befunden
Nein, die Standardsamenparameter „Konzentration“, „Motilität“ und „Morphologie“ erlauben häufig alleine noch keine eindeutige Aussage über die Fruchtbarkeit eines Mannes.
Es ist bekannt, dass 25-30% der Männer aus ungewollt kinderlosen Paaren reduzierte Spermienfunktionen aufweisen, die sich mit dem Routinespermiogramm nicht nachweisen lassen.
Hierfür können Spezialuntersuchungen aus dem Ejakulat notwendig werden, die evtl. nach erfolglosen Versuchen von medizinisch assistierter Reproduktion notwendig werden.
Die Diagnose fehlender Spermien im Ejakulat findet sich bei ca. 10-20% der Männer, die in andrologische Spezialsprechstunden kommen. Ziel der andrologischen Untersuchungen ist eine Unterscheidung zwischen Transportstörungen (Spermien werden im Hoden produziert, gelangen aber nicht ins Ejakulat; sog. obstruktive Azoospermie) und Produktionsstörungen (Spermien werden nicht im Hoden produziert; sog. nicht-obstruktive Azoospermie).
Diese Unterscheidung ist wichtig, um eine Prognose über die Wahrscheinlichkeit zu erhalten, Spermien gewinnen zu können. Gelangen Spermien z.B. während des Orgasmus in die Harnblase (sog. retrograde, d.h. „nach hinten“ gerichtete Ejakulation), bestehen manchmal Möglichkeiten der medikamentösen Therapie. In diesem Fall muss eine Hodenbiopsie, d.h. die operative Entnahme von Hodengewebe, nicht durchgeführt werden.
Liegt hingegen eine Produktionsstörung vor, ist in den meisten Fällen nur eine Hodenbiopsie möglich, wenn der Wunsch nach einer Vaterschaft mit eigenen Spermien in Erfüllung gehen soll. In bis zu ca. 50-60% finden sich auch bei hochgradigen Hodenschäden noch „Inseln“ mit intakter Produktion von Samenzellen im Hoden.
Wie kann zwischen einer Produktions- und Transportstörung unterschieden werden?
In Ergänzung zum Ergebnis der körperlichen Untersuchung und der Krankenvorgeschichte können hier Laboruntersuchungen weiterhelfen.
Hochfieberhafte Infekte in den letzten 12 Wochen vor der Ejakulatuntersuchung können die Samenzellproduktion vorübergehend unterdrücken. Bei entsprechendem Verdacht sollte zunächst eine Kontrolle der Ejakulatuntersuchung erfolgen.
Hodenhochstand, Entzündungen der Hoden (z.B. durch Mumps im Jugendalter) oder Chemotherapien lassen hingegen schon frühzeitig den Schluss einer Produktionsstörung zu.
Sind die Hodenvolumina deutlich unter 12-15 ml reduziert, ist eine Produktionsstörung wahrscheinlich. Gleiches gilt für eine Lage der Hoden im Leistenkanal. Bei bis zu 1-2 von 100 Männern mit unerfülltem Kinderwunsch sind die Samenleiter von Geburt an nicht angelegt. Meist fällt das bei einer sorgfältigen Abtastung des Inhaltes des Hodensackes auf. Wenn die Samenleiter fehlen, können die weiterhin im Hoden produzierten Samenzellen bei der Ejakulation dem Ejakulat nicht beigemischt werden. Dieses Krankheitsbild nennt man kongenitale bilaterale Agenesie des Ductus deferens (CBAVD; siehe oben unter Ursachen).
Die Samenzellbildung im Hoden wird unter anderem durch die Hirnanhangsdrüse gesteuert. Diese produziert ein Hormon, das FSH, das auf dem Blutweg zum Hoden gelangt und dort die Samenzellbildung stimuliert. Ist die Produktion von Samenzellen eingeschränkt, versucht die Hirnanhangsdrüse den Hoden vermehrt zu stimulieren, so dass FSH im Blut ansteigt.
Die Bestimmung des FSH-Wertes ist somit von entscheidender Bedeutung bei der Erfassung eines Hodenschadens. Hohe FSH-Werte im Serum deuten auf eine Hodenschädigung hin.
Es gibt aber auch Einschränkungen der Spermienproduktion, die keine Auswirkung auf die FSH-Werte im Blut haben!
Ein reduziertes Ejakulatvolumen kann auf eine sog. retrograde Ejakulation oder Anlagestörungen der samenableitenden Wege hinweisen.
Die alpha-Glukosidase ist ein im Nebenhoden produziertes Enzym und kann in der Samenflüssigkeit bestimmt werden. Niedrige Werte können auf Verschlüsse hinweisen.
Ungefähr 2-5% der Männer einer andrologischen Sprechstunde zeigen Störungen ihrer Chromosomen. Patienten mit fehlenden Spermien im Ejakulat (Azoospermie) können Chromosomenstörung aufweisen, wobei überwiegend ein Klinefelter-Syndrom (47, XXY) vorliegt. Daneben finden sich auch Brüche und Austausche von Chromosomenstücken.
Zudem können bei Männern mit hochgradigen Störungen der Samenzellproduktion Störungen bestimmter Genregionen auf dem langen Arm des Y-Chromosoms (AZF-Region) vorliegen (sog. Deletionen). Entsteht nach reproduktionsmedizinischen Bemühungen in diesen Fällen ein Sohn, hat er das Y-Chromosom vom Vater und somit auch die veränderte Genregion erhalten.
Bezüglich der Problematik der Fehlanlage der Samenleiter darf auf die Ausführungen oben verwiesen werden.