Xenotransplantation

Transplantationen von menschlichen Zellen, Geweben und Organen verlängern nicht nur das Leben der Empfänger, sondern verbessern auch deren Lebensqualität. Limitierender Faktor ist der gravierende Zell-, Gewebe- und Organmangel. Alternative Techniken sind deshalb gefordert. Methoden der Xenotransplantation könnten in Zukunft Alternativen darstellen.
Xenotransplantationen bedeutet in diesem Zusammenhang die Verpflanzungen von tierischen Geweben und Organen auf Primaten und letztendlich auch auf den Menschen. Um die zu erwartenden starken Abstoßungsreaktionen beherrschen zu können, müssen Schweinezellen, -gewebe und –organe genetisch verändert sein. Bei Zellen kann alternativ eine Ummantelung (Verkapselung) vor Angriffen des Immunsystems schützen.
Der Sonderforschungsbereich „Biologie der xenogenen Zell-, Gewebe- und Organtransplantation – von der Grundlagenforschung zur klinischen Anwendung“ ist ein weltweit einzigartiger Zusammenschluss von Grundlagenforschern, Veterinärmedizinern, Virologen, Klinikern, Juristen und Ethikern. Beforscht werden Schweineinselzellen (Insulin-produzierende Zellen der Bauchspeicheldrüse zur Behandlung von Zuckerkranken), Schweineherzklappen (für den Ersatz erkrankter Klappen im Kindes- und Adoleszenten-Alter) und Schweineherzen.
Gerade eben wurde der bereits 2012 für vier Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte SFB/Transregio 127 um vier weitere Jahre verlängert. Universitäre Partner der beiden Münchner Universitäten sind die Medizinische Hochschule Hannover und die TU Dresden; unterstützende Einrichtungen sind das Robert-Koch-, Paul-Ehrlich- und Friedrich-Loeffler-Institut und das Deutsche Primatenzentrum. Die Fördersumme allein für die bayerischen Projektpartner beträgt 6,3 Millionen Euro.
Sprecher und damit Vorstandsvorsitzender war bislang Professor Dr. Bruno Reichart, Herzchirurg und ehemaliger Direktor am Klinikum Großhadern, der sich in der neuen Förderperiode diese Funktion mit Professor Dr. Eckhard Wolf vom Lehrstuhl für Molekulare Tierzucht und Biotechnologie der LMU München teilt. Die LMU bzw. ihre medizinische Fakultät ist federführende Einrichtung.
Fortschritte in der Xenotransplantation
| BR Fernsehen | Medizin | LMU
Sendung vom 07.01.2023
Heute vor genau einem Jahr wurde erstmals einem Menschen ein Schweineherz implantiert - eine medizinische Sensation.
Tolle Neuigkeiten: Großzügige finanzielle Förderung unseres Projektes
| Medizin | LMU I Xenotransplantation
18. Februar 2022
Mit 400.000 Euro aus der sogenannten Koalitionsreserve der Regierungsfraktionen von CSU und Freien Wählern unterstützen sie das Forscherteam um den Münchner Herzchirurgen Professor Bruno Reichart und ermöglichen so einen medizinischen Durchbruch für schwerstkranke Patientinnen und Patienten: 2024 sollen am Klinikum Großhadern erstmals Schweineherzen in acht terminal herzinsuffiziente Patientinnen und Patienten verpflanzt werden.


