Das neue Zentrum widmet sich wichtigen Forschungen zu Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, die laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit die häufigste Todesursache darstellen. So sind im Jahr 2019 weltweit fast 18 Millionen Menschen an einer kardiovaskulären Erkrankung gestorben. Auch in Deutschland sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache.
Das ICON-Gebäude wird eine Gesamtfläche von 6.823 m² umfassen; die Baukosten werden sowohl vom Bund als auch vom Freistaat Bayern getragen. Die Fertigstellung des Baus ist für Ende 2024 geplant.
Die moderne Grundlagenforschung hat in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Erkenntnisse über die Krankheitsursachen und -mechanismen gesammelt und mögliche Therapieansätze entwickelt. Doch um innovative Konzepte tatsächlich in die klinische Prüfung und später in die Klinik zu bringen, müssen solche Konzepte zunächst auch in geeigneten Großtiermodellen validiert werden.
Prof. Dr. Steffen Massberg, Leiter der Medizinischen Klinik und Poliklinik I: „Die Übertragung grundlagenwissenschaftlicher Erkenntnisse in eine neue Therapieform zum Wohl unserer Patientinnen und Patienten ist noch immer ein sehr langwieriger und vor allem ineffizienter Prozess. ICON wird uns das erforderliche interdisziplinäre Umfeld bieten, um neue Verfahren zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen insbesondere auch aus den Bereichen Zell- und Gentherapie rascher in die klinische Anwendung bringen zu können.“
Genau hier setzt das neue Forschungsinstitut ICON an, um die Translation effektiver zu machen. Mediziner und Tiermediziner der LMU können dabei auf reichhaltige Erfahrung nicht nur in biomedizinischer Grundlagenforschung, sondern auch gerade im Bereich der Forschung an Großtiermodellen zurückgreifen. Im neuen ICON-Zentrum wollen sie diese Expertise auf neue Diagnose- und Therapieverfahren für endokrin-metabolische und kardiovaskuläre Erkrankungen fokussieren und solche Ansätze präklinisch in maßgeschneiderten, insbesondere genetisch veränderten Großtieren validieren. Die Forscher in ICON werden dabei in enger räumlicher und inhaltlicher Anbindung zum LMU Klinikum und dessen Early Clinical Trial Unit arbeiten.