Psoriasis-Zentrum / Lichttherapie
Wichtig!!!!
Während der Woche von Montag, 08.07.2024 bis einschließlich Freitag, 12.07.2024 veranstalten die Mitarbeiter unserer Klinik einen großen dermatologischen Fortbildungskongress in München. Bitte beachten Sie, dass wir in dieser Woche im ambulanten Bereich der Hochschulambulanz und in den Spezialambulanzen (Immunambulanz, Lichtabteilung) keine reguläre Patientenversorgung anbieten können. Für Patienten mit akuten Beschwerden und stationären Einweisungen wird selbstverständlich eine Notfallversorgung gewährleistet. Bitte planen sie als Notfallpatient eine längere Wartezeit ein.
Liebe Patient*innen,
in unserer Ambulanz werden ambulante und stationäre Patienten ohne Termin behandelt. Patienten ohne Termin werden nur bis 9 Uhr angenommen.
Wir bitten um Verständnis, falls ein Arztgespräch vormittags aufgrund der Auslastung nicht möglich sein sollte.
An folgenden Tagen ist das Psoriasis-Zentrum geschlossen
- 28.06.2024
- 30.09.2024
Bayerisches Psoriasiszentrum
Das Bayerische Psoriasiszentrum ist ein Behandlungsschwerpunkt für Patienten mit Psoriasis oder Psoriasisarthritis. Es hat sich im Rahmen des Möglichen zum Ziel gesetzt, den betroffenen Patienten auf höchstem Niveau medizinische und wissenschaftliche Erfahrung sowie die neuesten therapeutischen Entwicklungen gemeinsam mit großer pflegerischer Kompetenz für eine langfristige und sichere Kontrolle Ihrer Psoriasis verfügbar zu machen. Zudem ermöglicht eine enge Kooperation mit der Rheumaeinheit die integrierte Versorgung der Patienten mit Haut- und Gelenksbefall.
Psoriasis: das Krankheitsbild
Psoriasis vulgaris, die Schuppenflechte, ist nach heutiger Auffassung eine T-Zell-vermittelte Autoimmunerkrankung, welche durch stark schuppende entzündlich gerötete Plaques weite Bereiche der Haut überziehen kann. Mit einer Prävalenz von etwa 2% in der Bevölkerung ist Psoriasis eine der häufigsten Hauterkrankungen überhaupt. Während bei einem Teil der Patienten nur einzelne Körperstellen an Ellenbögen, Knien und Kopfhaut betroffen sind, leidet etwa ein Drittel der Patienten an einer mittelschweren bis schweren Psoriasis, die mehr als 10% der Körperoberfläche betrifft.
Etwa 30% der Patienten entwickeln eine Psoriasisarthritis. Sie ist eine entzündliche Erkrankung des Bindegewebs- und Stützapparates, welche die Gelenke, Sehnen und Knochen mit Enthesitis, Ostitis, Periostitis und Weichteilentzündung betrifft. Die Psoriasisarthritis kann durch eine mutilierende Arthritis oder Spondylarthropathie zur Invalidisierung führen.
In Abhängigkeit von Dauer und Schwere der Psoriasis kommt es zu verschiedenen Begleiterkrankungen. Hierzu gehören Diabetes mellitus Typ II, metabolischem Syndrom, koronare Herzkrankheit und arterielle Hypertonie sowie einem in Abhängigkeit von der Krankheitsschwere und -dauer deutlich erhöhtem Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen und kardiovaskuläre Mortalität. Durch ihren nach Ausbruch meist lebenslangen Verlauf, ihre potentielle Schwere und ihre systemischen Auswirkungen und Begleiterkrankungen ist Psoriasis vulgaris damit eine ernstzunehmende Erkrankung, die mit einer starken Einschränkung der gesundheitsabhängigen Lebensqualität einhergeht.
Dies begründet für Psoriasis und Psoriasisarthritis einen Behandlungsbedarf zur Unterdrückung der Hauterkrankung, Vermeidung von mit Psoriasis assoziierten Begleiterkrankungen, Vermeidung einer Psoriasisarthritis-bedingten Invalidisierung und damit letztendlich zur Verbesserung der gesundheitsabhängigen Lebensqualität in allen Bereichen.
Aufgrund des chronischen Charakters der Psoriasis sollte die Therapie zudem eine langfristige Behandlungsperspektive und Krankheitskontrolle bieten und mit den sozialen Verpflichtungen der Patienten vereinbar sein. Hierbei muss aber das potentielle Risiko durch behandlungsbedingte Nebenwirkungen und Komplikationen überschaubar bleiben, welches auch bei langfristiger und systemischer Therapie das Risiko durch die Psoriasis selbst nicht überschreiten darf. Dies ist in der Summe keine ganz leichte Aufgabe.
Therapieleitlinien: Grundlage einer optimalen Psoriasistherapie
Für die Versorgung der Psoriasispatienten werden ambulante, teilstationäre und stationäre Behandlungsmaßnahmen entsprechend den individuellen Notwendigkeiten aufeinander abgestimmt. Sie erlauben den kontrollierten Einsatz von topischer und systemischer Therapie sowie der Phototherapie. Dies erfolgt unter Zugrundlegung evidenzbasierter Behandlungsleitlinien, die im Rahmen eines erschöpfenden, im Psoriasiszentrum entwickelten und validierten Therapiealgorithmus das ganze Spektrum der konventionellen Psoriasistherapie und der neueren Wirkstoffgruppe der Biologika beinhaltet.
In der Summe sollten diese Aktivitäten des Bayerischen Psoriasiszentrums allen wesentlichen Belangen der Psoriasispatienten Rechnung tragen und gerade Patienten mit schweren oder schwierigen Krankheitsverläufen wieder eine vernünftige Lebensperspektive bieten.
Am Bayerischen Psoriasiszentrum verfügbare Therapiemaßnahmen (Auszug)
- Selektive UVB-Bestrahlung und UVB-basierende Therapieschemata
- Ganz- oder Teilkörper-PUVA-Therapie (Psoralen plus UVA-Bestrahlung) und PUVA-basierende Therapieschemata
- Hand-Fuß-PUVA-Therapie
- Konventionelle Systemtherapie mit Präparaten wie Fumarsäureestern, Ciclosporin, Methotrexat, Acitretin
- Therapie mit Biologika, wenn die sozialgesetzlichen Vorgaben erfüllt sind
- Wechselnde klinische Studien mit den neuesten Psoriasismedikamenten
- Teil- und vollstationäre Psoriasistherapie mit dem gesamten Spektrum der topischen Therapie und anschließender langfristiger bedarfsgerechter ambulanter Weiterbetreuung
- Rheumatologische Mitbetreuung bei Vorliegen einer Psoriasisarthritis.